Auf dem Bahrain International Circuit beginnt morgen die Jagd auf Weltmeister Max Verstappen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hofft auf eine strahlende Abschiedstournee von Lewis Hamilton.
Das Tarnen und Täuschen ist zu Ende, beim heutigen Qualifying für den Saisonauftakt in Bahrain müssen die Hosen runter, die Karten auf den Tisch. Für viele Protagonisten ist der neue revolutionäre Red Bull RB 20 mit Max Verstappen erneut der klare Favorit. So hatte Altmeister Fernando Alonso nach den Testtagen gemeint, „19 Piloten wissen bereits, dass sie nicht Weltmeister werden“. Deutlicher kann man es wohl gar nicht ausdrücken.
Ganz klare Vorstellungen
Den Kopf in den Sand stecken, ist aber bei der Konkurrenz nicht angesagt. Speziell beim langjährigen Branchenprimus Mercedes hofft man, nach zwei durchwachsenen Jahren wieder nahe an Red Bull ranzukommen. Und das in einer ganz besonderen Saison, verlässt doch Lewis Hamilton nach zwölf Jahren im Winter die „Silberpfeile“ in Richtung Ferrari. Es war (und ist) das ganz große Thema in der Vorbereitung. Wird sich der siebenfache Weltmeister, wenn es um die Entwicklungsarbeit für das nächstjährige Auto geht, hinter George Russell anstellen müssen? Verliert Hamilton bald die letzte Motivation?
Teamchef Toto Wolff hat diesbezüglich aber ganz klare Vorstellungen. „Ich habe nach seiner Entscheidung durchschnaufen müssen, aber nach fünf Minuten war klar, dass sich die Situation nun mal so darstellt und wir weitermachen müssen“, sagt der 52-jährige Wiener und betont: „Wir wollen die gemeinsame Zeit zu einem schönen Ende bringen. Und sollten wir über ein sieg- oder gar titelfähiges Auto verfügen, werden wir über unseren eigenen Schatten springen und Lewis bis zum letzten Meter in all unsere Überlegungen einbinden.“
Von Titelchancen überzeugt
Viel wurde auch über den Grund für Hamiltons plötzlichen Sinneswandel diskutiert. Hat er gemerkt, dass der „Silberpfeil“ weiter nur die zweite Geige spielen kann? Das dementiert der 103-fache Grand-Prix-Sieger. „Ich bin überzeugt, dass diese Truppe wieder Titel gewinnen kann, ich habe größtes Vertrauen in diese unglaubliche Mannschaft.“
Auch bei Red Bull hat man die guten Longruns von Mercedes bei den letztwöchigen Testfahrten zur Kenntnis genommen. „Dazu kommt, dass Ferrari auf eine Runde sehr schnell ist, auch scheint der Reifenverschleiß geringer. Generell ist der Abstand kleiner geworden“, sagt Motorsportchef Dr. Helmut Marko, der mit heißen Duellen zwischen Ferrari, Mercedes, Aston Martin und McLaren rechnet.
Bleibt die Frage an Toto Wolff, mit welchem Gefühl er dem Auftakt entgegenfiebert? „Red Bull dürfte klar vorne sein, aber unsere Fahrer sind mit der Gesamtbalance des Autos zufrieden, die Korrelation mit unseren Simulationen scheint zu stimmen. Das alles ist jetzt einmal ermutigend.“
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