'Mental ausgepowert'

Deutscher scheitert erneut an Querung des Bodensees

(Bild: dpa/Patrick Seeger)

Der Extremschwimmer Bruno Dobelmann hat am Dienstagabend seinen zweiten Rekordversuch zur Durchquerung des Bodensees abgebrochen. Es werde definitiv keine weiteren Versuche mehr geben, sagte sein Manager: "Er hat sich vom Langstreckenschwimmen verabschiedet." Dabei war Dobelmann am Morgen noch hoch motiviert ins 19 Grad kühle Wasser gewatet. "Wir sehen uns in Bregenz", rief er, bevor er sich in die Fluten stürzte.

Sein ambitioniertes Ziel: Er wollte den See als Erster ohne Neoprenanzug und nur mit Badehose bekleidet in Längsrichtung von Bodman in Deutschland aus durchqueren. 64 Kilometer in 28 bis 30 Stunden ohne Pause. Am Mittwochmittag sollte er dann in Österreich wieder an Land gehen.

Doch dann machte ihm das Wetter einen Strich durch die Rechnung: Gewitter, Starkregen, Wellen, Gegenwind. "Also hier scheint irgendwo jemand am Drücker zu sitzen, der extrem was gegen mich hat", ließ der 53-Jährige am Abend über soziale Medien verlauten. Drei Stunden später - nach etwa einem Drittel der Distanz - hieß es dort dann: "Abbruch! Feierabend!"

Durch Wetterbedingungen "mental ausgepowert"
"Er könnte rein krafttechnisch noch", sagte sein Manager nach dem Abbruch. Aber die Wetterbedingungen hätten ihn "mental ausgepowert". Das Gewitter sei weit genug weg gewesen. Eine Gefahr habe nicht bestanden. "Aber es hinterlässt mentale Narben."

Es ist schon das zweite Mal, dass Dobelmann - genannt "Orca" - seinen Weltrekordversuch aufgeben muss. Erst im Mai musste er auf der Höhe von Hagenau bei Kilometer 28 wegen massiver Blasenprobleme aufgeben (Video in der Infobox).