Die österreichische Meldestelle für sexuelle Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger, Stopline, hat bereits in den ersten beiden Monaten des heurigen Jahres 6649 Meldungen verzeichnet. Das sei „mehr als die Hälfte der gesamten Meldungen im Jahr 2023 mit 10.828 zutreffenden Meldungen“, berichtete die Kinderschutzorganisation ECPAT Österreich am Freitag.
„Vor diesem Hintergrund betonen wir erneut, wie wichtig es ist, dass Technologieunternehmen Verantwortung für die schrecklichen Taten übernehmen, die über ihre Plattformen geschehen. Die Täter nutzen auch bewusst Dienste mit einer Ende-zu-Ende Verschlüsselung, die es ihnen erlauben, ihre Verbrechen zu begehen, ohne Angst vor einer Strafverfolgung zu haben“, sagte ECPAT-Geschäftsführerin Waltraud Gugerbauer.
Sie fordert „eine strenge europäische Gesetzgebung, die dazu beiträgt, den sexuellen Missbrauch von Kindern im Internet - einschließlich Grooming - auf allen Plattformen aufzudecken und zu beseitigen“. Die Technologie sei vorhanden.
Auch andere, internationale Daten würden die Dringlichkeit wirksamer Maßnahmen zeigen. Das US National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC) habe im vergangenen Jahr 36,2 Millionen Meldungen mit mehr als 105 Millionen Dateien von Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern erhalten.
NCMEC sehe zudem einen drastischen Anstieg an Meldungen von Sextortion, die eine Erpressung mit Nacktaufnahmen oder Aufnahmen sexueller Handlungen beinhalten, so Gugerbauer.
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