Klassiker in Italien

Für einen Tag schwärmen Radprofis über Schotter

Tirol
02.03.2024 06:00

Die seit 2007 veranstaltete Strade Bianche hat sich schnell zum Rad-Klassiker entwickelt. Mit Christina Schweinberger (Frauen) sowie Patrick Gamper und Michael Gogl (Männer) stehen am Samstag drei ÖRV-Radprofis bei der spektakuläre Fahrt über die weißen Schotterpassagen in der Toskana am Start.

„Das ganze Jahr wird über Schotterwege geschimpft, hier schwärmen plötzlich alle über diese Straßen“, bringt Patrick Gamper vor der 18. Strade Bianche die Stimmung im Profi-Lager auf den Punkt.

Ex-Giro-d`Italia-Direktor Angelo Zomegnan hatte ein „Paris-Roubaix des Südens“ im Kopf, als er 2007 das Eintagesrennen rund um Siena ins Leben rief. Anstelle der Pflastersteinsektoren müssen die Radprofis in der Toskana über einzelne Sand- und Schotterpisten.

Diese im Sommer staubigen weißen Straßen (strade bianche) verbanden über hunderte von Jahren Dörfer, Weingüter, Villen und Schlösser. „Diese Straßen sind aber nicht so schlimm wie bei uns die Forstwege“, hält Gamper vor seinem vierten Antreten fest.

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„Wir werden dieselben Räder wie bei Paris-Roubaix verwenden

Bora-Hansgrohe-Profi Patrick Gamper

Seit Tagen inspizieren Radstars wie der zweimalige Tour-de-France-Sieger Tadej Pogocar die Strecke, am Samstag warten im Männer-Rennen auf 15 Passagen gleich 71 Kilometer über feinen Sand und groben Schotter. „Wir werden dieselben Räder wie bei Paris-Roubaix verwenden“, verrät Gamper.

Die Strade Bianchi steht trotz aller Strapazen bei den Fahrern sehr hoch im Kurs. „Weil das Rennen nicht einen einzigen Fahrertyp favorisiert. Bergfahrer, Rundfahrer und Klassikerjäger können hier um den Sieg kämpfen“, erklärt der 27-jährige Tiroler aus dem deutschen Bora-Hansgrohe-Team.

Der Tiroler Patrick Gamper will im Bora-Team seine Kapitäne unterstützen. (Bild: Sprintcycling/Bora-Hansgrohe)
Der Tiroler Patrick Gamper will im Bora-Team seine Kapitäne unterstützen.

Gamper wird heute beim Gladiatorenkampf auf zwei Rädern eine wichtige Nebenrolle spielen: „Wir haben mit Martinez und Kämna zwei Fahrer mit Siegchancen. Meine Aufgabe ist, unsere Kapitäne so lange wie möglich zu unterstützen.“

Christina Schweinberger kämpfte sich im Vorjahr über die steile und enge Via Santa Caterina (16 Prozent Steigung) als 21. ins Ziel. (Bild: Arne Mill/ÖRV)
Christina Schweinberger kämpfte sich im Vorjahr über die steile und enge Via Santa Caterina (16 Prozent Steigung) als 21. ins Ziel.

Christina Schweinberger dürfte im Frauen-Rennen, das mit zwölf der gefürchteten Gravel-Sektoren gespickt ist, mehr Freiheiten bekommen. Die Klassiker-Spezialistin kämpfte sich nicht nur im Vorjahr auf Platz 21 ins Ziel, die 27-jährige Tirolerin überzeugte am vorigen Samstag mit einem dritten Platz beim belgischen Eintages-Rennen Le Samyn des Dames. Die WM-Dritte im Zeitfahren gibt sich aber vorsichtig: „Für mich sind die Anstiege im Finale ein bisschen zu steil. Mit der Mountainbikerin Puck Pieterse haben wir eine ganz starke Fahrerin im Team.“

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