Essen und Medikamente
USA starten mit Abwurf von Hilfsgütern über Gaza
Nach der tödlichen Katastrophe rund um einen Hilfskonvoi haben die USA am Samstag mit dem geplanten und von Präsident Joe Biden angekündigten Abwurf von Lebensmitteln und Hilfsgütern im Gazastreifen begonnen (siehe Video oben). Außerdem versucht man, noch vor Beginn des Fastenmonats Ramadan, eine Feuerpause auszuhandeln.
Man werde sich in den kommenden Tagen mit Jordanien und anderen Ländern zusammentun und weitere Lebensmittel und Hilfsgüter aus der Luft abwerfen, hatte Biden am Freitag im Weißen Haus angekündigt. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, hatte erklärt, dass als Erstes Nahrungsmittel abgeworfen würden, aber keinen konkreten Zeitpunkt genannt. Es soll sich um 38.000 Essenspakete handeln.
Auch Hilfslieferung vom Meer aus geplant
Jordanien lässt seit November Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung aus der Luft abwerfen, Ägypten seit wenigen Tagen ebenfalls. Die Flüge über dem Gazastreifen sind mit Israel koordiniert, heißt es. Die USA würden zudem erwägen, Hilfslieferungen auch vom Meer aus zu versuchen, wie Kirby am Freitag erklärte.
Die abgeworfenen Lebensmittel oder Medikamente bringen eine gewisse Linderung der Not, vor allem in Gebieten, die - wie der nördliche Gazastreifen - mit Hilfslieferungen auf dem Landweg nur schwierig oder gar nicht zu erreichen sind. UNO-Organisationen weisen allerdings darauf hin, dass die Mengen an Gütern, die durch Abwürfe geliefert werden können, eher gering sind. Zudem prügeln sich häufig junge Männer um die abgeworfenen Pakete, die etwas für ihre Familien ergattern wollen. UNO-Mitarbeiter schlagen daher Lkw-Hilfslieferungen über Grenzübergänge im Norden des Gazastreifens vor.
Biden hofft auf Feuerpause vor Ramadan
Die US-Regierung kritisiert schon seit Wochen die katastrophale humanitäre Situation in Gaza und verlangt eine Waffenruhe. Gemeinsam mit Ägypten und Katar vermittelt Washington zwischen der islamistischen Hamas und Israel, um eine Feuerpause zu erreichen. Ziele sind die Freilassung der Geiseln in den Händen der Hamas und die verbesserte Lieferung von Hilfsgütern. Biden hofft auf eine neue Feuerpause vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan. „Ich hoffe es, wir arbeiten noch sehr hart daran.“
Geiselverhandlungen vor neuen Problemen
Unterdessen stehen die indirekten Verhandlungen Israels mit der Hamas über eine befristete Feuerpause und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Islamisten laut Medienberichten vor neuen Schwierigkeiten. Der Grund: Israel wolle an keiner neuen Runde der von Ägypten, Katar und den USA vermittelten Gespräche teilnehmen, solange die Hamas keine Liste der noch lebenden Geiseln vorlege, berichtete das Nachrichtenportal „Axios“ am Freitagabend.
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