Die verschiedenen Listen für die Innsbruck-Wahl im April gehen verschiedene Wege, um aufzufallen. Während die einen ihre Liste im Ganzen präsentieren, gibt es bei anderen Häppchen und einige Überraschungen.
Langsam aber sicher nimmt die Innsbrucker Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl Fahrt auf. Das merkt man daran, dass die Sachpolitik eher ins Hintertreffen gerät, abgesehen natürlich von der Wohnungsproblematik, die aber eh alle Parteien alle sechs Jahre vor Wahlen wiederentdecken. Dafür werden dem Wahlvolk zig Versprechungen und „Zuckerl“ für die Zukunft der Landeshauptstadt in immer kürzeren Zeiträumen serviert.
Aktuell freilich sind die verschiedenen Gruppierungen - das ist seit eh und je so - damit beschäftigt, ihre Listen mit den gereihten Kandidaten, allfällige Unterstützer sowie Plakatsujets zu präsentieren.
Die Zugänge dazu, wie man das macht, sind völlig unterschiedlich. Manche inszenieren das regelrecht, glauben, für ein Spektakel zu sorgen, wenn sie zum Beispiel gerne montags „neue“ Gesichter vorstellen. Meist sind diese aber alles andere als neu. Manche verzichten auf die Häppchenform und servieren die Liste gleich im Ganzen. So tat es etwa die Innsbrucker FPÖ am Freitag.
Angeführt, wenig überraschend, von Markus Lassenberger, der, so wie mittlerweile zig andere Kandidaten auch, davon überzeugt ist, der nächste Bürgermeister von Innsbruck zu werden. Im Gegensatz zu manch anderen Listenführern hat er aber aktuell sehr gute Chancen, es in die Stichwahl zu schaffen. Und in diese kommen bekanntlich nur zwei. Nicht fehlen durfte bei der FPÖ-Präsentation natürlich das blaue Urgestein Rudi Federspiel, sozusagen der Dinosaurier der Innsbrucker Stadtpolitik, der aber nach wie vor seine Wähler hat und hinter der Listenzweiten Andrea Dengg auf Platz drei gereiht ist.
Ganz andere Wege geht einer, der ebenfalls fix davon überzeugt ist, Bürgermeister zu werden. Johannes Anzengruber, Ex-ÖVPler und nunmehr für alle Parteien offen. Das zeigt er auch ganz offen, symbolisch mit einem vierfarbigen, sechszackigen Asterisk, der ihm als Markenzeichen dient und der „das gesamte politische Farbspektrum widerspiegeln“ soll.
Um das Ziel „Bürgermeister“ zu erreichen, sind Anzengruber viele Mittel, aber auch jeder Unterstützer recht. So findet man auf seiner Liste etwa auf dem freilich unbedeutenden Platz 52 den Namen Winfried Vescoli. Vescoli ist ein freiheitliches Urgestein, war viele Jahre Obmann des Ringes Freiheitlicher Wirtschaftstreibender (RfW) in Tirol und FPÖ-Spitzenkandidat bei der Wirtschaftskammerwahl in Tirol. Auf Platz 35 ist mit Michael Andergassen ein weiterer Blauer, der aktuell Vorstandsmitglied beim RfW ist. Scheinbar alles vereinbar.
Es gibt eben verschiedene Wege, um im Gespräch zu bleiben oder ins Gespräch zu kommen.
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