Debatte um Irish Pub

Wirtin übt heftige Kritik an Stadtpolitik

Irish Pub Tamdhu: Die Wirtin machte ihrem Unmut über die Stadtpolitik Luft.

(Bild: zVg.)

Gastronomin Carmen Weyse wirft der Oberwarter Gemeindeführung fehlendes Interesse für die Belange der Bürger, Ignoranz und Planlosigkeit in Sachen Innenstadt vor.

Das Irish Pub Tamdhu ist nicht nur wegen seines riesigen Bier- und Whiskyangebotes in aller Munde. Neben dem Lokal, welches bald sein 30-jähriges Bestehen feiert, will die Neue Eisenstädter Siedlungsgenossenschaft ein Wohnhaus mit Mietwohnungen errichten. Seit rund zwei Jahren setzt Pubbesitzerin Carmen Weyse alle Hebel in Bewegung, um auf die drohende Konfliktsituation zwischen Nachtlokal und künftigen Mietern aufmerksam zu machen.

Wirtin: „Danke Herr Bürgermeister“
In ihrer Pub-Zeitung räumt die Wirtin unter dem Titel „Danke Herr Bürgermeister“ mit der Gemeindeführung auf und wirft Stadtchef Georg Rosner vor, die Augen zu verschließen und in einer Ausnahmebewilligung gemeinsam mit seiner ÖVP-Fraktion und den Stimmen von drei SPÖ-Gemeinderäten sogar ein zusätzliches Geschoss ermöglicht zu haben.

Lärmschutzwand als ausverhandelter Kompromiss
Eigentlich waren beim Bauvorhaben die Wogen - trotz einiger Verfehlungen - schon geglättet: eine Lärmschutzwand der ausverhandelte Kompromiss. Bis zu dem Zeitpunkt, wo jene Entscheidung des Gemeinderats das Fass bei der Wirtin zum endgültigen Überlaufen brachte. Da die Baurichtlinien eine solche Höhe des Wohngebäudes nicht vorsehen, musste der Gemeinderat darüber abstimmen.

Hauptstraße als wirtschaftlicher Frequenzbringer
Trotz aller Appelle der Wirtin gab der Gemeinderat mit einem Mehrheitsbeschluss Grünes Licht. Die erkämpfte Lärmschutzmauer wird dadurch ad absurdum geführt, da sie auf vier Geschosse ausgerichtet ist, kritisiert Weyse und wirft der Stadtführung vor, sich gegen ein regionales Unternehmen zu stellen. Das ist noch nicht alles: Weyse fordert die Stadt auch auf, die Hauptstraße nicht dem kommunalen Wohnbau zu überlassen. Diese Plätze gehören der Wirtschaft, denn sie sei Frequenzbringer, schaffe Arbeitsplätze und mache die Stadt einzigartig, sehenswert und erlebbar.