Schon mal was vom Kärntner Fußballverein „Sevdah, Kunst, Kultur, Tradition“ gehört? Wohl kaum. Aber wenn der Wettkampf um den Präsidentenstuhl beim Kärntner Fußballverband nun in die heiße Phase geht, wird es so richtig skurril bei den (noch immer) wahlberechtigten Klubs! Verwunderlich ist auch, dass ein Klub gar doppelt voten darf. . .
Martin Mutz gegen Manfred Mertel – die Präsidentenwahl beim Kärntner Fußballverband steht vor der Türe, der Wahlkampf geht schon in die heiße Phase. Am 15. März ist es soweit, wird im Lakeside Park in Klagenfurt über den künftigen Thron-Inhaber des KFV abgestimmt. Wer wird also die kommenden vier Jahre am Chefsessel sitzen? Der amtierende Interimsboss Mutz oder der einzige Gegenkandidat Mertel? Ganze 173 Vereine dürfen in Kärnten genau darüber abstimmen. Und da fängt es bereits an, richtig skurril zu werden. . .
Denn unter den wahlberechtigten Klubs befinden sich einige echte Kuriositäten: Wie etwa der Osttiroler Klub Union Anras (der nur eine U13 stellt), der FC Riegersdorf (der neu beim KFV dabei ist, aber nur in einer Hobbyliga gegen FC Waldsiedlung & Co. spielt!) oder etwa das in keiner Meisterschaft aufscheinende Futsal Spittal. . .
Der Lieblingsverein der „Krone“-Sportredaktion ist aber ganz klar „Sevdah Kunst, Kultur, Tradition“. Der in persona von Obmann Mensur Imsirovic allen Ernstes ebenso zur Wahlurne marschieren darf. Ein Klub, der 2017/18 eine Saison Futsal in der Kärntner Liga spielte, seitdem von einem Fußballverein aber so weit entfernt ist wie die Sonne vom Mond. „Dass solche Leute wie ich voten dürfen, ist falsch, weil sie zu weit weg sind vom Geschehen“, sagt sogar Imsirovic selbst. Und hat damit recht.
WAC darf doppelt wählen
Noch nicht skurril genug? Dann geht’s weiter! So hat der WAC gar zwei Stimmen. Einmal als Bundesliga-Klub und einmal als sogenannter „WAC alt“ mit Obmann Jürgen Schratter! No na wird sich da ein Präsidentschaftskandidat doppelt freuen – fair ist was anderes.
Und auch ein Traditionsklub lebt da für einen Tag plötzlich wieder auf: der FC Kärnten! Wofür sich Funktionärs-Legende Joe Steindorfer als Obmann für die Hauptversammlung bereits artig angemeldet hat.
Wieso so viele „Geister“-Klubs überhaupt wählen dürfen? „Ja, es ist ein Punkt, der langfristig geändert gehört“, gesteht KFV-Geschäftsführer Richie Watzke. „Aber du brauchst dafür eine eigene Hauptversammlung – und das ist in den vergangenen Jahrzehnten immer untergegangen. Dass Vereine, die einen Nachwuchs haben, abstimmen, ist okay. Aber bei stillgelegten Klubs ist’s eher sinnlos.“ Und von solchen gibt es noch Rangersdorf, Reißeck/Kolbnitz, St. Veit/Def, Steinfeld und Ulrichsberg. . .
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