Brennpunkt häusliche Gewalt – in Spanien können Gerichte eine elektronische Fußfessel zur Überwachung anordnen. Rund 4000 sind bereits im Einsatz. „Meiner Meinung nach ist es höchste Zeit, dass wir das auch in Österreich tun“, sagte jetzt die Wiener Politikerin Laura Sachslehner (ÖVP).
Nicht zuletzt die beiden schockierenden Bluttaten mit fünf weiblichen Opfern in Wien (so viele wie im gesamten vergangenen Jahr) zeigen: Österreich hat ein Problem mit Gewalt an Frauen! Das belegen auch die Zahlen der Polizei. Denn die sogenannten Wegweisungen sind in den vergangenen Jahren (siehe Grafik unten) steil nach oben gegangen.
Waren es im ersten Corona-Jahr 2020 noch 11.652 Betretungs- und Annäherungsverbote, stieg diese Zahl im vergangenen Jahr auf den Rekordwert von 15.115 Fällen. Das sind durchschnittlich 41 Fälle pro Tag. Im traurigen Gewalt-Ranking der Bundesländer führt mit großem Abstand Wien (4272 Wegweisungen) vor Niederösterreich (2784), Oberösterreich und der Steiermark. Generell hat in Österreich fast ein Viertel der Frauen bereits körperliche Gewalt erlebt.
Hier sehen Sie die Zahl der Betretungsverbote in den vergangenen vier Jahren.
„Betroffenen Frauen mehr Sicherheit garantieren“
Nun werden wieder Forderungen aus der Politik in Person der umtriebigen Wiener Ex-ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner laut. Ihr Plan: „Fußfessel für Frauenschläger wie in Spanien!“ Denn dort können Gerichte eine elektronische Überwachung des Kontakt- und Annäherungsverbotes anordnen. Rund 4000 Geräte sind bereits im Einsatz. Auch das heimische Modell würde als Gefahrenabwehr vorsehen, dass die Polizei durch den Fußfesselalarm bei der unerlaubten Annäherung eines gewalttätigen (Ex-)Partners an den Wohnort des Opfers alarmiert wird.
Laura Sachslehner: „Im Kampf gegen Gewalt an Frauen sollen wir jede Maßnahme in Betracht ziehen, die zusätzliche Sicherheit gewähren kann. Meiner Meinung nach ist es höchste Zeit, dass wir das auch in Österreich tun.“
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