In Texas erschossen

War Teenie aus Berlin Chefin einer US-Diebesbande?

Ausland
13.07.2012 12:48
Der Tod der 17-jährigen Berlinerin Claudia Hidic (Bild) in den USA hat auf beiden Seiten des Atlantiks für betroffene Reaktionen gesorgt. Die Leiche des Mädchens war im US-Bundesstaat Texas mit einer Kugel im Kopf an der Hintertür eines Wohnhauses gefunden worden. Hieß es zunächst, sie sei als unschuldiges Opfer bei einem Einbruchsversuch erschossen worden, ist nun ein ganz anderer Verdacht aufgekommen: Claudia soll den Ermittlern zufolge die Chefin einer Diebesbande gewesen sein, berichteten lokale Medien.

Claudia, die laut der Tageszeitung "Berliner Kurier" erst vor knapp einem Jahr aus Berlin nach Texas ausgewandert war und dort bei ihrer Schwester in Fort Worth lebte, schien auf den ersten Blick wie ein normaler Teenager. Sie besuchte die High School, arbeitete nebenbei in einem Restaurant und träumte von einer Karriere als Schauspielerin. Fotos auf ihrer Facebook-Seite zeigen ein glückliches Mädchen, das gerne lächelnd für die Kamera posiert.

Trauer um "süßen Engel" auf Facebook
Als sie vor rund zwei Wochen tot in einer Blutlache liegend an der Hinterseite eines Hauses aufgefunden wurde, gingen die Emotionen auf beiden Seiten des Atlantiks hoch. Zahlreiche Menschen bekundeten im Internet ihr Beileid und trauerten um den Verlust der 17-Jährigen. Ein "süßer Engel", ein "Babygirl" sei Claudia gewesen, schrieben Freunde und Bekannte in ihren Trauerbekundungen auf einer eigens eingerichteten Facebook-Seite.

Dementsprechend empört dann die Reaktionen, als sich nun Hinweise verdichteten, dass das Mädchen nicht das tragische Opfer einer Schießerei während eines misslungenen Einbruchsversuchs war. Claudia soll vielmehr Chefin einer Diebesbande gewesen sein. Sie sei ums Leben gekommen, als sie mit zwei Komplizen das Haus, in dem offenbar Drogendealer ihre Geschäfte abwickelten, ausrauben wollte, berichtete die Lokalzeitung "The Star-Telegram" in Fort Worth unter Bezug auf Ermittlungsberichte.

Raubversuch endet mit wilder Schießerei
Den Polizeiakten zufolge gab sich Claudia als Geisel von zwei jungen Männern aus, als diese das Haus stürmten. Das Duo bedrohte die sechs Anwesenden mit einer Waffe und forderte Geld, Drogen und Wertgegenstände. Doch der erhoffte Coup lief aus dem Ruder. Eines der Raubopfer zückte eine Waffe und es kam zu einem Feuergefecht. Die 17-Jährige habe laut dem Bericht noch geschrien, sie sollen aufhören zu schießen, jedoch vergeblich. An der Hintertür des Hauses wurde sie von einer Kugel tödlich am Kopf getroffen – abgefeuert im Chaos der Schießerei von einem ihrer Komplizen.

Aussagen belasten Claudia schwer
Das Duo, beide 21 Jahre alt, befindet sich mittlerweile in Haft und wurde wegen der Tötung des Mädchens angeklagt. Wie es in dem Bericht der Ermittler weiter heißt, soll Claudia selbst den Plan für den Raub ausgeheckt und die beiden jungen Männer als Komplizen rekrutiert haben, um Geld und Waffen in dem Haus zu erbeuten. Ein 17-Jähriger gab zudem zu Protokoll, Claudia habe kurz zuvor versucht, ihn als Fahrer für den Raub zu gewinnen, so die Ermittler. Der Jugendliche habe jedoch abgelehnt.

Und eine weitere Tatsache belastet Claudia schwer: Sie kannte den Besitzer des Hauses. Dieser war laut Polizeibericht zum Tatzeitpunkt nicht zu Hause. Er gab gegenüber den Ermittlern an, das Mädchen habe ihn wenige Tage vor dem Raub zu Hause besucht und ihm eine Pistole und zwei Laptops, offenbar Diebesgut, um 100 Dollar verkauft. Tags darauf habe sie ihn erneut aufgesucht, weil sie mehr Geld wollte, was der 43-Jährige jedoch ausschlug. Wenig später ging ihr Leben an seiner Hintertür blutig zu Ende.

Fall spaltet Internet-Gemeinde
Eines ist sicher: Die Frage, was nun tatsächlich hinter Claudias Tod steckt, dürfte die texanischen Behörden, aber auch Freunde und Bekannte des Teenagers noch einige Zeit beschäftigen. "Hört nicht auf den Bullshit, der über sie geschrieben wird. Leute, die so einen Scheiß sagen, haben Claudia nicht gekannt", schreibt etwa ein Freund, der wie viele andere nicht glauben kann, was die Ermittler über die Hintergründe ihres Todes herausgefunden haben. 

"Sie hat verdient, was sie bekommen hat", schreibt hingegen ein anderer User auf Facebook. Angeheizt wird die Diskussion im Internet nicht zuletzt auch durch ein hochgeladenes Foto (Bild), auf dem Claudia mit Geldscheinbündeln zu sehen ist, die sie sich in Hose und BH gestopft hat.

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