Interview beim Elevate

Róisín Murphy: „Verschiebe gerne die Grenzen“

Musik
04.03.2024 12:26

Mit Moloko und als Solokünstlerin legte die Irin Róisín Murphy bereits zwei beeindruckende Karrieren aufs Parkett. Zum Abschluss des Elevate Festivals konzertierte sie Sonntagabend im ausverkauften Grazer Orpheum - davor stand uns das 50-jährige Energiebündel im „Krone“-Interview Rede und Antwort.

(Bild: kmm)

Zum Abschluss der 20. Auflage des Elevate Festivals wartete Sonntagabend im seit Monaten restlos ausverkauften Orpheum die Grande Dame artifiziellen Dance-Pop auf: Róisín Murphy. Die 50-jährige Irin, die mit ihrem aktuellen Werk „Hit Parade“ vergangenen Herbst erstmals in den Top-5 der englischen Albumcharts landete, vermischte in kongenialer Weise die besten Solo-Songs mit legendären Songs der 90er-Kultband Moloko, mit der sie quasi über Nacht zum Stimmwunder und Superstar wurde. Zum Auftakt ihrer Europa-Tournee begeisterte die Wahlspanierin mit einer glanzvollen Performance, die nicht zuletzt von ihrer starken Backing-Band getragen wurde. Auf die Bühne kam Róisín in schwarzem Pelz gewickelt, doch jeder der 17 Songs erforderte ein eigenes Outfit. Sonnenbrille, schlichtes Sakko, eine verkehrt umgehängte Babypuppe, oder der obligatorische Zylinder–mit einer unglaublichen Energie wechselte die Künstlerin die Mode und fegte über die Bühne.

Die Songauswahl und Zusammenstellung waren über alle Zweifel erhaben. Geschickt mäanderte sie zwischen warmer 70s-Disco („Overpowered“), Sheffield-Elektrosounds („Murphy’s Law“, „Simulation“) oder düsteren Kapiteln wie dem intensiven neuen „Can’t Replicate“. Bei „The Universe“ setzte sie in den ersten Publikumsreihen zur Umarmungsoffensive an und die Moloko-Klassiker „The Time Is Now“ oder „Sing It Back“ uferten zu gemütlichen Dance-Jam-Sessions aus. Dazwischen wurde Tonmeister Paul zum 58. Geburtstag ein Ständchen gesungen–Róisín Murphy im Orpheum war ein einziger Triumphzug, der noch lange nachhallen wird. Die Mischung aus Tanzbarkeit, Sympathie, Bodenständigkeit, Schmäh und Hit-Qualität beherrscht aktuell niemand so gut wie die Irin.

(Bild: Elevate/Clara Wildberger)

„Krone“: Róisín, der Auftritt beim Elevate Festival am Sonntag war dein offizieller Start in die Europatour. Hast du etwas von der Stadt erlebt?
Róisín Murphy: Wir sind am Vorabend angekommen und ich war in der Nacht sehr lange spazieren. Am Morgen des Konzerttages bin ich dann auf den Schlossberg gegangen. Alle haben mich gefragt, ob ich verrückt bin und warum ich mir das antue, aber ich verstehe das nicht – man ist doch in 15 Minuten oben! Das ist doch nicht mehr als ein kleiner Hügel. (lacht)

Du hast mit deinem Auftritt die 20. Auflage des traditionellen Elevate Festivals beschlossen. Was weißt du denn darüber?
Eigentlich gar nichts. Ich war nur hier, um aufzutreten. (lacht)

Trittst du gerne bei Festivals auf, die eine umweltpolitische oder gesellschaftskritische Message tragen?
Nicht bewusst, aber es stört mich auch nicht. Das Grazer Orpheum ist eine Rock’n’Roll-Location, und das steht meinem Programm sehr gut. Aktivismus ist in vielerlei Hinsicht gerade eine Modeerscheinung und ich habe noch nie das gemacht, was alle anderen gerade machen. Wenn jeder Aktivist ist, dann bin ich es unter Garantie nicht. (lacht)

Dein aktuelles Album „Hit Parade“ entführt in eine tanzbare, elektronische Welt, die an die 70er-Jahre angelehnt ist. Bietest du den Leuten gerne eine Möglichkeit zum Eskapismus an?
Es gibt definitiv eine Tiefe in meiner Kunst, aber es geht mehr um die Freiheit des Ausdrucks und des Individualismus. Ich will das Unperfekte anbieten und aufzeigen, dass es eine Herausforderung ist, Künstlerin zu sein. Ich fordere mich ständig selbst heraus und diese Energie spüren die Menschen.

Kunst lässt sich nicht nach strengen Kriterien bewerten. Es gibt nicht den Schnellsten, den Stärksten oder den Erstplatzierten. Ist es nicht irgendwie kurios, dass man trotz dieser Freiheit als Künstlerin immer gemessen und bewertet wird?
Ich fühle mich dann sicher, wenn ich nicht in Sicherheit bin – falls das Sinn macht. Ich muss die Grenzen verschieben und über mich hinauswachsen, dann fühle ich mich auf der richtigen Spur. Anfangs bei Moloko dachte ich immer, ich hätte dort nichts zu suchen. Es war ein großes Abenteuer, in dem ich einfach mein Leben gelebt habe. Aus diesem Leben bildete sich die Arbeit heraus, die so nie geplant war. Ich habe einfach weitergemacht und war immer an der Grenze meiner Belastbarkeit. Andererseits ist das auch der richtige Weg, denn wenn ich mich zu sehr wohlfühle, dann muss ich mir selbst mehr Druck aufbürden.

Ist das mitunter ein Grund, warum deine Soloalben sich klanglich doch stark voneinander unterscheiden?
Ich trage während der Show viele verschiedene Outfits und versuche die Visuals und Videos so spannend wie möglich zu gestalten. Alles, was ich mache, versuche ich bestmöglich zu machen. Ich will meist mehr machen, als ich eigentlich kann. Wenn ich mir die Ziele hochstecke, dann lerne ich auf dem Weg sehr viel. Manchmal scheitere ich, aber in der Mitte des Sturms gibt es immer eine ruhige Stelle, die mir den richtigen Pfad weist. So gut wie alles, was mit einem Album zu tun hat, wird von mir selbst konzeptioniert. Ich blute und sorge mich ungemein intensiv dafür. Oft kann ich schwer erklären, was mich antreibt und wohin ich will – also mache ich es einfach.

Fühlst du mit jedem neuen Album und jedem neuen Projekt mehr Freiheit und Unabhängigkeit als zuvor? Ist das ein Teil des Entwicklungsprozesses der Künstlerin Róisín Murphy?
Ich fühlte mich von Anfang an total frei. Es gibt kein Album von mir, das schon vorab konzeptioniert wurde, bevor ich selbst damit loslegte. Ich habe so gut wie alle meiner Alben mit einer starken zweiten Person gemacht. „Hit Parade“ jetzt mit DJ Koze, ansonsten viel mit meinem Keytar-Spieler Eddie Stevens, der auch mit mir auf Tour ist und schon bei Moloko mit dabei war. Selbst beim Album „Overpowered“, wo es viele Songschreiber, Künstler und Produzenten gab, war ich der Boss. Ich konnte mir jede Richtung aussuchen, was das Album ungemein teuer machte, aber die Erfahrung war großartig. Ich erlaubte mir Streicher, habe die Mixe verändert und ging Richtung Philadelphia-Sound. Es gab eine recht klare Vorstellung von der House- und Groove-Richtung, die ich haben wollte. Einige Songs haben es nicht auf das Album geschafft, weil ich die Entscheidung dazu traf. Ich war immer frei und unabhängig.

Auch schon bei Moloko?
Meine Karriere begann ganz zufällig. Ich verliebte mich in Mark Brydon und wir wurden ein Paar, weil ich Blödsinn geredet habe. Dann hatten wir Moloko und unterschrieben einen Plattenvertrag für sechs Alben, bevor ich überhaupt singen konnte. Wir hatten noch nicht einmal einen Bandnamen und lebten in Sheffield, weit weg von London. Mark war 13 Jahre älter als ich, ein erfahrener Produzent, der viele Alben machte und ein eigenes Studio hatte. Er war ein wichtiger Teil der DIY-Szene Englands. Ich wurde nicht von außen geformt, sondern habe einfach gesungen und getanzt, wie ich wollte. Daraus wurde eine Karriere. Sie war nie zynisch gemeint, sondern einfach ein Abenteuer. Ich lebte schon mit 15 alleine für mich und war sehr früh selbstständig. Ein bisschen verrückt, aber kreativ und selbstbewusst. Ich wusste damals noch nicht, dass mich Dinge verletzen könnten, also taten sie es auch nicht. Es ging nie um den Schmerz und ich ließ mich auch nie schlimm behandeln, weil ich Problemen aus dem Weg ging oder sie lösen wollte. Ich bin einfach meinen Weg gegangen und das ist die Musik, die dabei entstand.

Hast du über die Jahre gelernt, dass du von dir selbst immer das Unerwartete erwarten musst?
Absolut. Viele Menschen haben mir gesagt, dass sie nicht wüssten, was mit mir passieren würde – aber es würde definitiv irgendwas passieren. Sie wüssten nicht, was aus mir wird, aber es würde etwas aus mir werden. (lacht) Über die Jahre gewann ich an Selbstvertrauen. Ich habe es geschafft, 2007 „Overpowered“ herauszubringen. Ich habe es geschafft, mit DJ Koze „Hit Parade“ fertigzustellen und hochzufrieden damit zu sein. Ich kann ein Sheffield-Disco-Album machen und Leute dazu überreden, dass das eine gute Idee wäre. Außerdem kann ich eine tolle Show auf die Bühne legen, weil ich mich richtig hineinhänge. Wir haben in London den Alexandra Palace ausverkauft, rund 10.000 Leute. Im Herbst hoffte mein Team, dass es sich ausgehen würde. Ich wusste es immer und freue mich, dass es geklappt hat.

Auf der Setlist bei deinen Livekonzerten hast du auch einige der alten Moloko-Songs. Machst du das eher für die Fans, oder bringen sie dir nach wie vor große Freude?
Ich will einfach eine tolle Setlist haben, wo es gemütliche, austreibende und emotionale Momente gibt. Ich bin derzeit sehr zufrieden mit unserer Songauswahl und bleibe auf einer Tour gerne bei einem Set, weil der Flow immer besser wird und man sich dauernd verbessert. Letzten Herbst habe ich tatsächlich mehr Songs von meinem neuen Album „Hit Parade“ gespielt als jetzt, aber die Zusammenstellung der Lieder ist gerade so gut wie nie zuvor.

(Bild: Nik Pate)

Weil du vom Sheffield-Sound gesprochen hast – du lebst seit ungefähr vier Jahren in Ibiza. Dort lebt auch James Blunt, der mir mal gesagt, die dortige EDM- und Elektronik-Szene inspiriert ihn deutlich. Deine Musik ist austarierter, spannender, subtiler. Verfällst du dem klassischen Ibiza-Sound somit nicht?
Ich bin dort sicher nicht für die Musik. (lacht) Ich gehe in unser Haus, schließe die Türen und mache meine Musik – das ist auch schon der einzige Berührungspunkt mit Klängen. Die Musik auf Ibiza ist so unglaublich schlecht. Es ist fast so, als würde man mit dem Messer auf Musik einstechen. Es wird dort überall Musik gespielt. In Restaurants, in Shops, in den Häusern – alle haben große Soundsysteme und ballern um 14 Uhr nachmittags ihre EDM-Sounds. Furchtbar. Ich liebe die Natur dort, habe keine direkten Nachbarn und unser Haus ist ein schöner Platz, um zu arbeiten. Es erinnert mich fast ein bisschen an meine Kindheit in Irland. Vieles ist rural, man hat Ruhe, und unsere Kinder können so aufwachsen, wie ich es selbst erlebt habe. Wir sind weit weg von Menschenmassen, sehr angenehm.

Ist dir das Landleben auch deshalb so wichtig, weil du als Musikerin dermaßen oft auf Reisen und auch in Großstädten bist?
Ich liebe es, zu spazieren, zu laufen und zu trainieren. Meine Verhaltensweisen haben sich in den letzten Jahren ziemlich verändert. Ibiza ist ein sehr gesunder Ort, wenn dir so ein Leben ein Anliegen ist. Wenn ich ein Studio, einen Filmregisseur oder ein paar Videoexperten brauche, dann sind dort alle greifbar. Es gibt auch viele Musiker auf der Insel. Sie mag klein sein, aber alle sind gut vernetzt. Mein Lebensgefährte hat dort sein knapp 30 Jahren ein Haus, ansonsten könnten wir uns keine Bleibe leisten. Für heutige Verhältnisse sind die Kosten extrem gering und ich bin froh, dass es sich für uns so ausgeht. Als der Lockdown über uns hereinbrach, reisten wir hin und sind nie wieder gegangen.

Was macht Ibiza mit deiner Kreativität und deiner künstlerischen Ausdrucksform?
Für „Hit Parade“ habe ich die meisten Songs schon vor der Pandemie in London geschrieben, aber ein paar Songs wie „The Universe“ kamen mir dann in Ibiza. Lustigerweise sind die eher negativeren Songs dort entstanden. Das Lied dreht sich grob darum, dass man selbst im Paradies belästigt werden kann. Etwa durch irgendwelche lästigen Moskitos, während du vielleicht gerade den schönsten Ausblick der Welt hast. Ich habe mich im Haus wie in den Romanen von J.G. Ballard gefühlt. Als wären wir in einem verlorenen Paradies gestrandet. Die Pandemie hat sich wie das Ende der Welt angefühlt, wie ein großer Kollaps. Ballards Kurzgeschichten spielen in einem Ort namens Stellavista. Ein Spielplatz für die Reichen und Betuchten. Mich hat unsere Zeit dort immer an diese Geschichten erinnert. Auch wenn es bei ihm um finanziellen Zusammenbruch geht und bei uns der Virus über uns kam. Das klingt jetzt über-intellektuell, aber so hat es sich für mich angefühlt.

Deine alte Heimat England ist heute auch ein ganz anderes Land, als es vor fünf oder sechs Jahren war. In vielerlei Hinsicht verändert und teilweise gar nicht wiederzuerkennen …
Früher habe ich an langweiligen Tagen in England gerne sorgenfrei ferngesehen. Das kommt mir heute vor, als wäre es hundert Jahre her, obwohl es vielleicht nur sieben sind. Die Welt verändert sich in einer unglaublichen Geschwindigkeit und wir Menschen werden davon ziemlich stark abgehängt. Ein bisschen mehr Ruhe würde uns allen guttun.

Ich mag besonders den warmen Sound auf „Hit Parade“. Hat sich der, vielleicht auch unterbewusst, deshalb so ergeben, weil die Welt gesamt ein so furchtbarer Platz geworden ist und das Album ein gemütlicher, sicherer Gegenpol dazu sein soll?
Diese Frage müssten wir DJ Koze stellen, denn er hat den Sound geprägt. Seine Ohren sind so sensibel, dass er wirklich alles verwirft, was nicht zu 100 Prozent zur Grundidee passt. Völlig egal, wie lange und hart man an etwas gearbeitet hat. Der größte Teil der Sounds und Aufnahmen wurden wortwörtlich zum Ertrinken in den Fluss geworfen. Er ist nur zufrieden, wenn es großartig ist. So brutal ist in meiner Gegenwart noch niemand mit Sounds umgegangen. Das ist aber auch der Schlüssel zum Album. Zudem hat er meine Stimme ins Zentrum gestellt, weil er sie mag. Er hat sie manchmal gepitcht oder Geschwindigkeit dazugelegt, aber dadurch hat er das Maximum aus mir und meiner Stimme herausgeholt.

Es war nicht leicht, aber das Ergebnis spricht für sich. Ich habe dafür alles andere kontrolliert und geregelt. Wenn es um Musik geht, bin ich sehr gut darin, von den Produzenten, die ich gewählt habe, dazuzulernen. Wenn ich kurz vor einer Panikattacke stehe, dann halte ich inne und vergegenwärtige mir, dass es einen Grund gibt, warum ich mit diesen Leuten zusammenarbeite. Also atme ich durch, höre zu und öffne mich. Nicht jeder kann mit den Produzenten arbeiten, mit denen ich gearbeitet habe. Es ist nicht leicht, aber die besten Dinge im Leben sind nie leicht.

Kommen wir noch zum visuellen Aspekt. Hast du deine Mode, die ganzen Outfits, als auch die Musikvideos schon sehr früh im Prozess im Kopf? Oder ergibt sich vieles davon erst aus dem Tun?
Es gibt vorab keinen großen Plan dafür, das meiste passiert sogar in der letzten Minute. Ich habe das Chaos hinter den Szenen aber so im Griff, dass es am Ende irgendwie Sinn macht und für euch vor der Bühne gut aussieht. Ich bin für die Stile und die Mode selbst verantwortlich und das Puzzle setzt sich oft erst am ersten Tag der Tour zusammen. Je weiter die Tour vorrückt, umso klarer wird das Konzept. Die ersten paar Konzerte einer Tour sind noch ein Experimentierfeld beim Licht, dem Sound und den Kostümierungen. Eddie Stevens, der schon 28 Jahre bei mir ist, ist der perfekte musikalische Leiter. Die Band und ich vertrauen ihm zu 100 Prozent, da kann ich alles gehen lassen. Beim visuellen Aspekt arbeite ich aber viel aktiver bis zur letzten Minute. Auch das Cover-Artwork von „Hit Parade“ kam erst in der letzten Minute, weil wir eine Plattenfirma gesucht haben.

(Bild: Elevate/Clara Wildberger)

„Róisín Machine“, der Vorgänger, erschien ja noch auf BMG. „Hit Parade“ jetzt auf dem beliebten Elektronik-Label Ninja Tune.
Weder ich noch DJ Koze haben das Album irgendjemanden vorgespielt, bevor es fertig war. Nicht einer einzigen Seele. Sobald du die ersten Demoaufnahmen mit jemandem teilst, bist du unweigerlich einer gewissen Form von Kritik ausgesetzt. Mark hat schon bei Moloko gesagt, dass das Vorspielen von Demos den Songs die Magie nähme. Irgendwann hört sowieso jeder die Songs und die Ursprungsmagie geht weg, aber diesen Moment zögere ich bis zum allerletzten Moment raus. Wir sind mit dem fertig gemischten und gemasterten Album zu verschiedenen Plattenfirmen gegangen und die meisten wollten uns unter Vertrag nehmen – das war ein gutes Zeichen. Ich weiß auch nicht, wie es weitergeht. Vielleicht erscheint das nächste Werk wieder woanders. Ich bin kein Fan davon, in langen Verträgen festzuhängen, das hatten wir schon bei Moloko.

Das Cover-Artwork ist auf seine schräge Art und Weise durchaus genial.
Es ist verrückt, aber die Leute sagen sowieso oft, ich sei verrückt oder abgedreht. (lacht) Ich denke aber nicht an so etwas, wenn ich mich für Artworks entscheide. Zu meinen Lieblings-Artworks gehört jenes von „Locust Abortion Technician“ der Butthole Surfers. Das Album hatte ich als Teenager und es hat mich begeistert. Du schaust drauf und denkst dir „What The Fuck? Was ist das?“ Es soll ja auch bei mir zur Musik passen. Menschen fragen sich oft, was zur Hölle ich gerade mache. Sorry, aber ich bin niemand, der sich süß im schönen Kleid präsentiert.

Braucht diese Welt nicht ohnehin etwas mehr Verrücktheit und Entrücktheit?
Dabei sehe ich mich ja gar nicht so als verrückt. Ich versuche einfach außerhalb der gängigen Normen, anders und schön zu denken. Die Qualität soll hoch sein, aber nicht gewöhnlich. Ich muss mich offenbar nicht dafür anstrengen, verrückt zu wirken – es ist einfach so. (lacht)

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