Lufthansa und Bahn

Neue Streiks: Deutschland droht Mega-Reisechaos

Ausland
04.03.2024 12:39

Doppelter Streik in Deutschland: Am Montag haben die Gewerkschaften GDL und Verdi Streiks für den Bahn- und Flugverkehr verkündet. Diese sollen quasi zeitgleich noch in dieser Woche stattfinden. Reisestress für Tausende Menschen ist damit vorprogrammiert. Die Arbeitsniederlegungen dürften auch in Österreich zu spüren sein.

Der Güterverkehr der Bahn soll von Mittwoch, 18 Uhr, bis Freitag, 5 Uhr, bestreikt werden. Der Personenverkehr folgt dann ab Donnerstag, 2 Uhr, und soll bis Freitag, 13 Uhr, andauern.  Es ist der bereits fünfte Arbeitskampf im seit Monaten andauernden Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft GDL.

GDL kündigt sogenannte Wellenstreiks an
Der Ausstand werde 35 Stunden dauern, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Montag nach den erneut gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Bahn. Danach werde es weitere Streiks ohne Ankündigungen als sogenannte Wellenstreiks geben. „"Wir kündigen die Streiks dann an, wenn wir es für nötig halten. Damit ist die Eisenbahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr“, erklärte er.

Lufthansa-Bodenpersonal streikt ab Donnerstag
Kurz zuvor hatte Verdi zu Warnstreiks bei der Lufthansa aufgerufen. Das gesamte Bodenpersonal soll am Donnerstag und Freitag die Arbeit niederlegen. Der Ausstand soll am Donnerstag um 4 Uhr beginnen und am Samstag um 7.10 Uhr enden. Damit wird es auch im Luftverkehr zu erheblichen Einschränkungen kommen. Bei Fracht und Technik gelten abweichende Zeiten, teilweise bereits ab Mittwochabend. Die Lufthansa sprach von 59 Stunden, die sich mit den vorangegangenen Runden auf 145 Stunden Warnstreik addierten.

Fünfter Arbeitskampf im Bahn-Tarifkonflikt 
Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführer-Gesellschaft GDL hat deren Chef Claus Weselsky am Montag einen neuen Streik angekündigt. Es ist der fünfte Arbeitskampf im seit Monaten andauernden Tarifkonflikt.

Doppelter Streik-Hammer in Deutschland: Lufthansa und Lokführer legen in dieser Woche zeitgleich die Arbeit nieder. (Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)
Doppelter Streik-Hammer in Deutschland: Lufthansa und Lokführer legen in dieser Woche zeitgleich die Arbeit nieder.

Die jüngste Verhandlungsrunde hatte die Gewerkschaft am Donnerstag nach rund vier Wochen abgebrochen. „Dieser Streik wird insgesamt 35 Stunden lang sein. 35 Stunden deshalb, damit jeder in der Republik merkt, worum es uns geht: nämlich um die 35-Stunden-Woche“, sagte Weselsky.

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Dieser Streik wird insgesamt 35 Stunden lang sein. 35 Stunden deshalb, damit jeder in der Republik merkt, worum es uns geht: nämlich um die 35-Stunden-Woche.

Claus Weselsky, Chef der Lokführer-Gesellschaft GDL

Seit Monaten kämpfen GDL und Bahn um einen neuen Tarifvertrag. Knackpunkt ist die Forderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen.

(Bild: AFP)

Lufthansa: 200.000 Passagiere betroffen
Bezüglich Lufthansa sollen am Donnerstag und Freitag erneut möglichst viele Flüge am Boden gehalten werden, um den Druck auf den Lufthansa-Konzern zu erhöhen. Laut Lufthansa dürften rund 200.000 Passagiere betroffen sein.

„Es wird weitaus mehr gestreikt als verhandelt“
Personalvorstand Michael Niggemann warf Verdi vor, gezielt die Eskalation zu suchen: „Es wird weitaus mehr gestreikt als verhandelt.“ Die Gewerkschaft schade mit einer kompromisslosen Haltung dem Unternehmen, hunderttausenden Kunden und den Mitarbeitern. „Anders als in vielen anderen von Verdi bestreikten Bereichen haben unsere Kundinnen und Kunden aufgrund der internationalen Konkurrenz alternative Auswahlmöglichkeiten.“ Dies ignoriere die Gewerkschaftsführung.

Parallel laufen zudem Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten der privaten Luftsicherheitsunternehmen an den größeren deutschen Flughäfen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass sich diese Kollegen den Lufthanseaten anschlössen, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Bei den vorangegangen, jeweils gut eintägigen Streikwellen des Passagier-nahen Bodenpersonals hatte die Lufthansa zwischen 80 und 90 Prozent des Programms gestrichen, sodass jeweils Hunderte Flüge vor allem an den Drehkreuzen Frankfurt und München ausfielen. Sollten zudem die Luftsicherheitsleute streiken, droht eine vollständige Schließung der Flughäfen für die Passagiere, weil niemand mehr vor dem Zutritt kontrolliert werden könnte.

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