Bis zu 2000 Euro
Italien will Migranten Geld für Ausreise zahlen
Italien will jede Migranten, die sich freiwillig zur Rückkehr in ihre Heimat entscheiden, einen finanziellen Anreiz bieten. Pro Person sollen 2000 Euro bereitgestellt werden, 1000 Euro zusätzlich für jedes weitere Familienmitglied.
Vor der Abreise oder unmittelbar nach der Ankunft in der Heimat erhält laut dem Plan des Innenministeriums jeder Migrant 615 Euro in bar für die ersten Unterkunftsbedürfnisse. Weitere 2000 Euro sollen in Form von Waren und Dienstleistungen für einen sozioökonomischen Wiedereingliederungsplan im Herkunftsland zur Verfügung gestellt werden. Das soll dazu dienen, in der Heimat ein Zimmer zu mieten, ein kleines Unternehmen aufzubauen oder die Bildung der Kinder zu finanzieren.
Mindestens 2500 Migranten sollen in drei Jahren abreisen
Fünf Millionen Euro stellt die italienische Regierung insgesamt aus einem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds dafür zur Verfügung, innerhalb von drei Jahren mindestens 2500 Einwanderer in die Heimat zurückzubringen. Der Fonds wird von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) verwaltet. Davon sollen vor allem Migranten aus Bangladesch, Pakistan, Nigeria, Ägypten, Côte d‘Ivoire (Elfenbeinküste), Tunesien und Marokko profitieren.
In einem Rundschreiben ruft das Innenministerium die Leiter der Aufnahmezentren für Migranten sowie humanitäre Organisationen in Italien auf, Ausländer über die Möglichkeit der Heimkehr zu informieren. Diese Initiative, die in der Vergangenheit von einigen humanitären Organisationen ins Leben gerufen wurde, hat bisher nie zufriedenstellende Ergebnisse gebracht: Weniger als 2500 Migranten haben in den letzten fünf Jahren Italien freiwillig verlassen.
Fokus auf „unterstützte freiwillige Rückführungen“
„Die Regierung ist sich der Schwierigkeiten bewusst, die mit der Rückführung einer großen Zahl von Ausländern verbunden sind, die in Italien eingetroffen sind, ohne eine Form des internationalen Schutzes in Anspruch nehmen zu können, und konzentriert sich daher auf unterstützte freiwillige Rückführungen“, berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“ am Montag.
Die IOM mit ihren Mitarbeitern in Italien sowie in 13 verschiedenen Herkunftsländern wird einen Beratungsdienst für die verschiedenen Projekte anbieten, die die betroffenen Migranten mit den ihnen zugewiesenen Mitteln starten können. Den IOM-Mitarbeitern obliegt es, die tatsächliche Umsetzung des finanzierten Projekts sechs Monate lang zu überwachen.
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