Kann Krebs verhindern

Für alle bis 30: Diese Impfung wird nun kostenlos

Politik
04.03.2024 13:53

Die HPV-Impfung, die unter anderem vor Gebärmutterhalskrebs schützt, wird bis zum 30. Lebensjahr kostenlos. Darauf haben sich am Montag Bund, Länder und Krankenkassen geeinigt. Die Impfung kostet bisher je nach Anbieter und Bundesland mehrere Hundert Euro (siehe Video oben).

„Ich unterstütze die Ausweitung des öffentlichen Impfprogramms mit der Anhebung der Altersgrenze für die HPV-Impfung bis zum 30. Lebensjahr. So können wir die Schutzwirkung bei häufigen Krebserkrankungen weiter ausbauen (...)“, sagte Andreas Huss von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und dem Dachverband der Sozialversicherungsträger.

Die HPV (Humane Papillomviren, Anm.)-Impfung senkt das Risiko für Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 Prozent. Außerdem reduziert sie die Wahrscheinlichkeit für eine Krebserkrankung an Rachen, Kehlkopf, Scheide, Anus und Penis.

Humane Papilloma Viren (HPV). (Bild: Kateryna_Kon/stock.adobe.com)
Humane Papilloma Viren (HPV).
Von links: Andreas Huss (ÖGK), Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und Gesundheitsminister Johannes Rauch bei der Pressekonferenz am Montag (Bild: APA/Helmut Fohringer)
Von links: Andreas Huss (ÖGK), Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und Gesundheitsminister Johannes Rauch bei der Pressekonferenz am Montag

Im Impfplan enthalten
Mit der Impfung ließen sich laut dem Sozialministerium österreichweit 180 Todesfälle pro Jahr verhindern. Seit 1. Februar 2023 ist das HPV-Vakzin für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen neun und 21 Jahren kostenlos. Seither haben sich fast mehr als doppelt so viele Menschen impfen lassen wie zuvor (106.000 insgesamt). Bis Ende 2025 sollen nun auch junge Erwachsene bis zum 30. Lebensjahr die HPV-Impfung kostenlos nachholen können.

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Bei den Schulimpfungen können hohe Durchimpfungsraten erreicht werden, da man hier alle Gesellschaftsschichten leicht erreicht.

Andreas Huss, ÖGK

Sie wird unter anderem in Schulen (vor allem in der vierten Schulstufe), an öffentlichen Impfstellen der Bundesländer wie Bezirkshauptmannschaften und bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten angeboten. „Bei den Schulimpfungen können hohe Durchimpfungsraten erreicht werden, da man hier alle Gesellschaftsschichten leicht erreicht. Wir sollten darauf achten, dass dieses Setting besonders im Fokus steht. Aber auch in Betrieben mit Betriebsärztinnen und Betriebsärzten könnten Jugendliche und junge Erwachsene gut erreicht werden“, sagte Huss in einer Aussendung.

Beschluss wohl im April
Der Beschluss über das öffentliche Impfprogramm soll im April fallen. 90 Millionen Euro sollen in das Angebot fließen. „Die HPV-Impfung ist die einzige Impfung gegen Krebs. Sie rettet Jahr für Jahr viele Menschenleben in Österreich (...). Gesundheit darf keine Frage des Einkommens sein“, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Die HPV-Impfung kostet je nach Anbieter und Bundesland mehrere Hundert Euro.

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Die HPV-Impfung ist die einzige Impfung gegen Krebs. Sie rettet Jahr für Jahr viele Menschenleben in Österreich.

Gesundheitsminister Johannes Rauch

Zumindest 80 Prozent aller Frauen und Männer infizieren sich mindestens einmal in ihrem Leben mit HPV. Zwischen 400 und 500 Frauen erkranken jährlich an Gebärmutterhalskrebs. Die Übertragung passiert durch Haut-zu-Haut-Kontakt und kann durch den Gebrauch von Verhütungsmitteln nicht verhindert werden. Eine Infektion kann vorerst unbemerkt verlaufen und viele Jahre später zu einer Erkrankung führen.

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