Er kennt Sturm und er kennt Lille - auch Christian Peintinger freut sich schon auf das erste Achtelfinal-Duell am Donnerstag in der Conference League in Graz. Seit Juli 2023 ist Monaco die sportliche Heimet des Steirers, der im Fürstentum als Co-Trainer von Adi Hütter fungiert. Das sagt der ehemalige Coach der Sturm-Amateure zum Europacup-Gegner der Ilzer-Elf.
Wie stark Lille ist, haben Christian Peintinger und seine Monegassen diese Saison schon am eigenen Leib zu spüren bekommen: Ende Oktober musste sich die Truppe von Adi Hütter dem Sturm-Gegner mit 0:2 geschlagen geben. „Es war eine Schnittpartie, Lille hat uns nicht hergespielt und dominiert“, erinnert sich Peintinger und streut den Nordfranzosen Rosen. „Sie haben eine starke Truppe mit vielen erfahrenen Spielern in den Reihen. Wie Nabil Bentaleb zum Beispiel, der schon bei Schalke und Tottenham gespielt hat. Wie Ismaily, den ich schon von seiner Zeit bei Schachtar Donezk gut kenne. Wie Samuel Umtiti, der lange beim FC Barcelona gespielt hat“, erzählt der 56-Jährige, der - wie mittlerweile ganz Europa - von 50-Millionen-Stürmer Jonathan David schwärmt. „Er ist richtig gut. Wenn du in der französischen Liga zwölfmal getroffen hast, heißt das was. Er ist kaum zu stoppen.“
In der Tabelle hat Monaco momentan knapp die Nase vorne, hat als Dritter einen Punkt mehr am Konto als Lille. Leader Paris SG sei eine Klasse für sich, die Mannschaften dahinter haben laut Peintinger aber alle ziemlich die gleiche Kragenweite. „Von Rang zwei bis fünf sind die Teams von der Qualität her in etwa gleich.“
Sturm braucht jedenfalls einen Sterntag, um die Franzosen aus dem Weg zu räumen. „Lille ist sicher leichter Favorit, aber Sturm hat eine Chance. In zwei Spielen ist immer etwas möglich. Sturm hat eine gefestigte Truppe und keine Ausreißer nach unten. Wenn was möglich ist, dann sicher daheim“, sagt Peintinger, der seine Trainer-Laufbahn 2005 im Sturm-Nachwuchs gestartet hat und mittlerweile seit neun Jahren an der Seite von Chefcoach Hütter arbeitet.
„Lille ist sicher leichter Favorit, aber Sturm hat eine Chance. In zwei Spielen ist immer etwas möglich. Sturm hat eine gefestigte Truppe und keine Ausreißer nach unten.
Monaco-Co-Trainer Christian Peintinger
Nach Young Boys Bern, Eintracht Frankfurt und Gladbach ist die Heimat der Schönen und Reichen schon die vierte gemeinsame Station des Gespanns, aus dem im letzten Sommer ein rot-weiß-rotes Trio wurde: Der Steirer Klaus Schmidt komplettiert nach seinem Aus in Altach das Ösi-Trio an der Côte d‘Azur.
Ein Hexenkessel erwartet Sturm beim Rückspiel in Lille vermutlich nicht: Die Conference League lockte bislang nicht die Fan-Massen ins rund 50.000 Zuschauer fassende Stadion - 22.000 Zuschauer waren das Höchste der Gefühle. Die Liga zieht dagegen viel mehr, gegen Monaco etwa waren 40.000 in die Arena. „Von der Atmosphäre her gehört Lille zu den besten Vereinen der Liga“, weiß Peintinger, der oberhalb von Monaco wohnt. Meerblick inklusive. „Das Leben hier ist schon anders, man sieht immer wieder Prominente. Aber ich bin die meiste Zeit über im Trainingszentrum und nur selten in Monaco.“
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