Südtirols Handelskammer-Präsident Michl Ebner will Lastwagen auch in der Nacht über den Brenner fahren lassen. Das Tiroler Transitforum mit Fritz Gurgiser protestiert dagegen heftig.
Immer wieder berichtete die „Krone“ in der Vergangenheit von Stimmen aus Südtirol, die das Nachtfahrverbot auf der Brennerautobahn aufheben wollen. Jüngst griff auch der Südtiroler Handelskammer-Präsident Michl Ebner wieder diese Forderung auf. Er ging auf die Warnungen ein, dass die Brennerautobahn mit der baldigen Sperre der Luegbrücke an ihre Kapazitätsgrenzen zu stoßen droht. Diese sei noch lange nicht erreicht, da Lkw-Verkehr auf der Autobahn wegen des Wochenend- und Nachtfahrverbots nur zu rund 55 Prozent der Zeit möglich sei. Ein Überdenken des Fahrverbots sei daher geboten, erklärte Ebner.
Aufhebung des Fahrverbotes kontraproduktiv
Dem widerspricht Fritz Gurgiser vom Transitforum vehement. Zum einen brauche es das Nachtfahrverbot, um Anrainer vor allem in Hanglagen vor Lärm zu schützen. Außerdem, so vermutet Gurgiser, würde sich der Verkehr nicht vom Tag auf die Nacht verlagern: Vielmehr würden so zusätzliche Fahrzeuge auf den Brenner gelockt und die Überbelastung würde sich auf Tag und Nacht ausweiten. Außerdem würden mit der Aufhebung des Nachtfahrverbots wieder weniger Frächter auf die Bahn setzen, wodurch noch mehr Lkw über die Autobahnen rollen würden, so Gurgiser.
Sein Fazit: Die Aufhebung des Fahrverbots würde weder Nord- noch Südtirol etwas bringen, sondern nur den nicht hier angesiedelten Transporteuren. Gurgiser fordert Südtirol daher dazu auf, sich mit Nordtirol zu „verbünden“ und ebenfalls ein Lkw-Nachtfahrverbot einzuführen.
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