Moskau lehnt ab
Nawalny-Tod: Internationale Untersuchung gefordert
Nach dem Tod des prominenten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny in einem russischen Straflager haben mehr als 40 Staaten eine unabhängige internationale Untersuchung gefordert.
Russische Angaben zufolge starb der 47-Jährige eines „natürlichen Todes“, die genauen Umstände sind allerdings weiter unklar. Seine Anhänger und zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung und Kreml-Chef Wladimir Putin für den Tod des Oppositionellen verantwortlich. Moskau weist die Anschuldigungen zurück.
Moskau will nicht auf „grobe Einmischung“ reagieren
„Die Forderungen nach ,transparenten, unabhängigen Untersuchungen‘ erachten wir als nichts anders als eine grobe Einmischung in die inneren Angelegenheiten unseres Landes“, sagte ein Vertreter der russischen OSZE-Mission in Wien. Besorgnis von „Staaten der westlichen Allianz“ in Bezug auf russische Ereignisse oder auch das Schicksal von anderen Verbrechern in Russland bezeichnete er als „heuchlerisch“.
Nach Nawalnys Tod hatten sich die Behörden acht Tage lang geweigert, den Leichnam an dessen Angehörige zu übergeben. Diese vermuteten dahinter einen Versuch, die Beteiligung der Behörden an dessen Tod zu vertuschen. Am Freitag war Nawalny schließlich in Moskau beerdigt worden, zahlreiche Anhänger waren trotz Warnungen der Behörden zu der Zeremonie geströmt.
Am Montag bedankte sich Nawalny-Witwe Julia Nawalnaja für die Anteilnahme der Russen. Viele fragten sich, warum Alexej niemals aufgegeben habe, schrieb Nawalnaja auf X: „Euch zuliebe, den wunderbaren, mutigen und ehrlichen Menschen, die nun in endloser Reihe stehen, um sich von ihm zu verabschieden.“ Das sei echte Liebe, schrieb sie. Dazu stellte sie ein Video, das die lange Schlange an Trauernden mit Blumen vor dem Friedhof zeigt (siehe oben), auf dem Nawalny beerdigt wurde.
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