Erstes Land weltweit
Frankreich: Recht auf Abtreibung in der Verfassung
Frankreich hat als weltweit erstes Land die „Freiheit zur Abtreibung“ in die Verfassung aufgenommen. Die Abgeordneten beider Kammern des Parlaments stimmten am Montagabend mit 780 zu 72 Stimmen für die entsprechende Verfassungsänderung. Die Bekanntgabe des Ergebnisses wurde mit anhaltendem Beifall begrüßt.
Zahlreiche Menschen hatten die Debatte und Abstimmung auf einem Großbildschirm verfolgt. Auf dem Platz gegenüber dem Eiffelturm brach nach der Entscheidung Jubel aus. Vergangene Woche hatte bereits der französische Senat für das Recht auf Abtreibung gestimmt.
Macron erfreut
Der Eiffelturm glitzerte als Hommage. „Frankreichs Stolz. Universelle Botschaft“, schrieb Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf X. Das Dokument wurde in Versailles mithilfe einer historischen Siegelpresse mit einem Staatssiegel versehen. Es soll am Internationalen Frauentag am 8. März erneut feierlich besiegelt werden.
Vor dem Schloss von Versailles, wo die Abstimmung stattfand, gab es auch eine Demonstration von Hunderten Abtreibungsgegnern. Manche unter ihnen betonten, dass sie nicht gegen Abtreibung seien, sondern lediglich ihre Aufnahme in die Verfassung ablehnten.
„Historischer Schritt“
Die SPÖ-EU-Abgeordnete Evelyn Regner sprach in einer ersten Reaktion von einem „historischen Schritt“. „Während Frauen- und Grundrechte auf der ganzen Welt unter Druck geraten, setzen französische Abgeordnete des Senats und der Nationalversammlung heute gezielt ein Zeichen dagegen: Die Freiheit, als Frau selbst über eine Schwangerschaft oder deren Beendigung zu entscheiden“, sagte die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, die auch Mitglied im Gleichstellungsausschuss ist.
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