Nach Londoner Vorbild

Frankfurt hat heuer erstmals Ramadan-Beleuchtung

Ausland
05.03.2024 08:29

Frankfurt am Main hat anlässlich des muslimischen Fastenmonats Ramadan eine Straße mit Dekorationen wie Laternen, Sternen und Halbmonden verziert. Auf einem großen Schriftzug wünscht die deutsche Finanzmetropole ihren muslimischen Bewohnern „Happy Ramadan“ - diese machen 15 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Nicht bei jedem Stadtbewohner kommt diese Maßnahme jedoch gut an. 

Der Ramadan ist das höchste religiöse Fest der Muslime und findet heuer von 10. März bis 9. April statt. Frankfurt hat sich dafür - nach eigenen Angaben als erste Stadt Deutschlands - mit prächtigen Lichterketten geschmückt. Als Vorbild dürfte London gedient haben: In der britischen Hauptstadt erstrahlte bereits vergangenes Jahr der Piccadilly Circus mit Ramadan-Beleuchtung.

Dieser Beitrag zeigt die Straßenbeleuchtung in London:

„Wichtiges Zeichen für muslimisches Leben“
Das brachte die Grünen-Politiker in Frankfurt wohl auf die Idee, eine ähnliche Aktion durchzuführen. 2023 wurde unter deren Federführung ein Antrag durchs Parlament gebracht, in Frankfurt erstmalig eine Ramadan-Beleuchtung aufzuhängen. „Mit der Schmückung während des Ramadans setzt die Stadt Frankfurt ein wichtiges Zeichen für muslimisches Leben und wertschätzt dabei die Menschen muslimischen Glaubens in dieser Stadt“, zitierte die „Bild“ aus dem Antrag.

In diesem Facebook-Beitrag wird die Ramadan-Dekoration in Frankfurt gezeigt - und unter anderem wegen der hohen Kosten kritisiert:

Manche Stadtpolitiker von Aufbau überrascht
Dann sei es im Rathaus still dazu geworden, wie die Zeitung berichtete. Daher seien auch einige Stadtpolitiker regelrecht überrascht davon gewesen sein, als die Dekoration vor Kurzem aufgebaut wurde. „Es sind Lichter des Miteinanders, gegen Vorbehalte, gegen Diskriminierungen, gegen antimuslimischen Rassismus und auch gegen Antisemitismus“, betonte Frankfurts Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg.

Die Beleuchtung befindet sich über einer Fußgängerzone der Stadt und sei im Ausland eingekauft worden. Die Kosten werden von „Bild“ mit 50.000 bis 100.000 Euro angegeben. Die Weihnachtsbeleuchtung der Stadt habe rund 75.000 Euro gekostet, wird zum Vergleich angeführt. Ein „Bild“-Kolumnist prangert an, dass das viel Geld für die Steuerzahler sei und „das Projekt ohne öffentliche Debatte durchgedrückt“ worden sei.

Auch in sozialen Medien wird die Beleuchtung heftig diskutiert. Eine X-Userin fragt, ob „eine ähnliche Beleuchtung auch für Ostern oder Jom Kippur aufgehängt wird“. Auch im Facebook-Posting weiter oben wird kritisiert, dass zu Feiertagen anderer Religionen nicht einmal gratuliert werde. 

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