Akademie Graz

Der analytische Blick des Manfred Willmann

Willmann fotografierte Alfred Kolleritsch 1979. 

(Bild: Manfred Willmann)

Eine Auswahl aus dem reichen Schaffen Manfred Willmanns zeigt die Akademie Graz in ihrer aktuellen Ausstellung. Es ist eine Begegnung mit dem prallen Leben, das durch den analytischen Blick des vielfach prämierten steirischen Fotokünstlers gefiltert wird.

Dass man Manfred Willmann nicht weiter vorstellen muss, bewies die Eröffnung der Ausstellung, bei der die Räumlichkeiten der Akademie Graz in der Neutorgasse 42 aus allen Nähten platzten. Vorwiegend wurde Smalltalk gepflegt, denn wegen des dichten Gedränges konnte man sich den ausgestellten Arbeiten gar nicht nähern. Das allerdings kann man noch bis 29. März nachholen.

Unterschiedliche Werkserien
Und es lohnt sich, die ausgewählten Beispiele aus den unterschiedlichsten Werkserien, die sich bei Willmann oft über viele Jahre erstrecken, genauer in Augenschein zu nehmen. Der Fotokünstler zeigt nur auf den ersten Blick ganz alltägliche Situationen. Seine Konzepte reichen viel weiter in die Tiefe, erkunden in jeder einzelnen Aufnahme die Möglichkeiten der Fotografie, erzählen von sozialen Hintergründen, spielen mit unserer klischeebehafteten Erwartungshaltung.

Aus der Serie Arusha, 1980 

(Bild: Manfred Willmann)

Meist bedient sich Willmann an Motiven in seiner unmittelbaren Nähe, zeigt die schönen wie die hässlichen Seiten des Landlebens, schaut seinen Freunden genau ins Gesicht, legt Privates offen, ohne den Voyeurismus zu bedienen. Von 1980 bis 2005 erstrecken sich die zu sehenden Arbeiten, bekannte Aufnahmen findet man da ebenso wie selten gezeigte. Etwa von der Reise nach Tansania, dem Leben in Arusha.

„Die Sieger“ (1979/1989) 

(Bild: Manfred Willmann)

Es ist ein pralles Kompendium, das in dieser Ausstellung zu sehen ist. Und es gewährt einen guten Einblick in die Arbeitsweise Manfred Willmanns, der nicht nur als Fotokünstler seine Meriten hat, sondern auch als Gründer und langjähriger Herausgeber der Fotozeitschrift „Camera Austria“.