Bekennerschreiben

Linksextremisten: „Wir haben Tesla sabotiert“

Ausland
05.03.2024 13:04

Nach einem Brandanschlag auf die Stromversorgung ist Dienstagfrüh die Produktion des E-Auto-Herstellers Tesla in Berlin-Brandenburg komplett lahmgelegt worden. Nun gibt es ein Bekennerschreiben!

Die als linksextremistisch eingestufte „Vulkangruppe“ teilte wenige Stunden nach der Sprengung in einem Schreiben mit: „Wir haben heute Tesla sabotiert.“ „Gemeinsam zwingen wir Tesla in die Knie. Switch off für Tesla. Grüße an alle auf der Flucht, im Untergrund in den Gefängnissen und im Widerstand! Liebe und Kraft allen Antif@s!“, heißt es in einer E-Mail, aus welcher der „Tagesspiegel“ auf seiner Website zitiert. Als langfristiges Ziel wird die „komplette Zerstörung der Gigafactory“ erklärt. Die Echtheit des Dokuments muss noch überprüft werden.

Die Tesla-Gigafactory in Grünheide ist vielen Umweltschützern ein Dorn im Auge. Zuletzt hatten sich die Proteste radikalisiert. (Bild: APA/dpa/Patrick Pleul)
Die Tesla-Gigafactory in Grünheide ist vielen Umweltschützern ein Dorn im Auge. Zuletzt hatten sich die Proteste radikalisiert.

„Vulkangruppe“ ist keine Unbekannte
Die Gruppe ist den Behörden keineswegs unbekannt. Bereits im Jahr 2021 wurde sie für einen Brandanschlag auf die Stromversorgung der damaligen Tesla-Baustelle in Grünheide verantwortlich gemacht.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurde ein Hochspannungsmast zwischen Steinfurt und Hartmannsdorf im Landkreis Oder-Spree in Brand gesetzt. Dadurch kam es nicht nur im Tesla-Werk in Grünheide, sondern auch in mehreren Ortschaften in der näheren Umgebung zu Stromausfällen. Diese sind aber weitestgehend wieder behoben worden.

Für die Ermittler stand rasch fest: Es handelt sich um einen Brandanschlag. (Bild: APA/dpa/Sebastian Gollnow)
Für die Ermittler stand rasch fest: Es handelt sich um einen Brandanschlag.

Warnung vor Zelt: „Kampfmittel hier verbuddelt!“
Drei freiwillige Feuerwehren, Mitarbeiter des Stromversorgers und die Polizei waren im Einsatz, um den Schaden zu beheben, als in der Nähe des Anschlagsorts ein Zelt entdeckt wurde. Dieses rief mit der Aufschrift „Kampfmittel hier verbuddelt!“ Spezialisten des Kampfmittel-Beseitigungsdiensts Brandenburgs auf den Plan. Die anderen Einsatzkräfte mussten die Brandstelle räumen.

Dieser Wald soll für den weiteren Ausbau des Tesla-Werks in Grünheide gerodet werden. Umweltaktivisten halten ihn derzeit besetzt. (Bild: APA/AFP/Tobias SCHWARZ)
Dieser Wald soll für den weiteren Ausbau des Tesla-Werks in Grünheide gerodet werden. Umweltaktivisten halten ihn derzeit besetzt.

Tesla erwartet Schaden in Millionenhöhe
Wie es bei Tesla selbst hieß, wurden alle Maßnahmen zur Sicherung der Produktionsanlagen getroffen. Nach Rücksprache mit dem Stromanbieter Edis geht das Unternehmen von Elon Musk nicht von einem schnellen Wiederanlaufen der Produktion aus. „Wann die Produktion wieder starten kann, wissen wir noch nicht. Es wird mehr als paar Stunden dauern.“ Der Schaden gehe in die Millionen, zitierte die Zeitung „BZ“ Tesla.

Proteste gegen Tesla-Erweiterungspläne
Die Erweiterungspläne des Autobauers für sein Werk in Grünheide bei Berlin haben schon vor Längerem Umweltaktivisten auf den Plan gerufen. Diese haben sich in Dutzenden Baumhäusern und Zelten in einem Wald verschanzt, der für die Erweiterung der Fabrik gerodet werden soll. Unter strengen Auflagen werden die Aktivisten von der Polizei bis Mitte März geduldet. Feuer zu machen und Abfall zu hinterlassen, ist verboten.

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