Besorgte Anrainer

Große Ängste vor einem kleinen Flüchtlingsquartier

In dieses Haus direkt neben der Kirche sollen schon bald Flüchltingsfamilien ein Dach über dem Kopf bekommen.

(Bild: Wenzel Markus)

Am Kirchenplatz 1 in Steinerkirchen an der Traun (Bezirk Wels-Land) sollen demnächst 15 Asylwerber untergebracht werden. Trotz der Zusicherung, es kämen nur Familien, zeigten sich etliche Anrainer beim Infoabend besorgt. Sie befürchten einen Anstieg der Kriminalität, der Belästigung ihrer Kinder. 

Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Turnsaal der Steinerkirchner Mittelschule. ÖVP-Bürgermeister Thomas Steinerberger lud zum Infoabend anlässlich der Eröffnung einer Flüchtlingsunterkunft am Kirchenplatz 1.

Vertreter der Caritas und der Firma ORS standen den Steinerkirchnern Rede und Antwort zum Asylheim am Kirchenplatz.

(Bild: ZVG)

Gleich zu Beginn trug Martin Pühringer von der Firma ORS, die das Gebäude neben der Kirche von einer Privatperson für drei Jahre gemietet hatte, die Fakten vor. „Wir haben die Zusage vom Land, dass nur Familien einziehen werden. Wir kennen weder die Nationalitäten noch das Alter der Asylwerber. Fest steht, dass das Gebäude nur für 15 Personen bewilligt ist.“

Trotz dieser vergleichsweise kleinen Anzahl an Flüchtlingen sind die Ängste in Teilen der Bevölkerung offenbar groß, wie sich an den meisten Fragen der 150 Anwesenden zeigte. Freiheitliche Ortspolitiker äußerten konkret große Sorgen vor einem eklatanten Anstieg der Kriminalität. Auch die zentrale Lage war Thema. Kinder könnten am Schulweg belästigt werden.

Ich habe meine Bedenken zur Flüchtlingsunterkunft geäußert. Da es sich um ein Privathaus handelt, haben wir kein Mit- spracherecht.

Thomas Steinerberger, ÖVP-Bürgermeister

Polizei-Kommandant Johann Trauner stritt Probleme im Zusammenhang mit Asylwerbern nicht ab, merkte aber an, dass sie im ländlichen Raum seltener vorkämen als in der Stadt. Vertreterinnen der Volkshilfe und des Klosters versuchten, die Lage zu beruhigen: Man solle nicht schon das Schlimmste befürchten, ohne die Leute, die einziehen werden, überhaupt gesehen zu haben.