Die Tiroler Landesregierung will bei der Umsetzung eines ihrer wichtigsten Wahlversprechen keine Zeit verlieren: Seit ihrem Amtsantritt im Herbst 2022 verfolgt die schwarz-rote Koalition das Ziel, das erstes Bundesland mit Recht auf Kinderbildung und -betreuung zu werden.
Vor einem halben Jahr erfolgte der offizielle Startschuss bei einer Regierungsklausur am Kolsassberg, nunmehr präsentierten LH Anton Mattle (VP), sein Vize Georg Dornauer (SP) und Bildungs-LR Cornelia Hagele (VP) eine erste Zwischenbilanz. Fazit: Innerhalb eines halben Jahres sei bereits ein Großteil der geplanten Maßnahmen in Angriff genommen worden, berichtete die Regierungsspitze gestern.
Mit dem Gemeindeverband präsentieren wir die ersten vier Pilotregionen. Dort wird das Konzept dann dem Praxistest unterzogen.
LH Anton Mattle
Praxistest in den Gemeinden
Mit Herbst 2024 sollen die vorgesehenen Maßnahmen des Rechts auf Kinderbildung und -betreuung in insgesamt vier Modellregionen erprobt und deren Erfahrungen evaluiert werden. Ziel ist, das Konzept bis 2026 in einem Großteil der 277 Tiroler Gemeinden anbieten zu können. 50 Millionen Euro nimmt das Land dafür in die Hand, 30 Millionen davon sollen in neue Infrastruktur fließen.
Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung und Entwicklung seiner Talente. Unabhängig von finanzieller Lage und Herkunft der Eltern.
LHStv. Georg Dornauer
Beitrag der Eltern ist auf keinen Fall kostendeckend
Kostenlos für die Eltern wird das Angebot nicht, das wurde gestern erneut betont. „Es soll aber leistbar sein, sowohl für Familien, aber auch für Gemeinden.“ Wie die Gemeinden die Kosten vor einen Betreuungsplatz untereinander abrechnen, ist eines der großen Rätsel, die noch gelöst werden müssen. Denn nicht jede Gemeinde soll und kann ein vollwertiges Angebot bereithalten. Die Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg ist daher nötig, zumal die Eltern ja auch einen Kinderbetreuungsplatz außerhalb ihrer Wohnortgemeinde in Anspruch nehmen dürfen – etwa, wenn dieser auf dem Weg zur Arbeit liegt. „Binnen 15 Autominuten“ soll ein Platz erreichbar sein, wurde erneut betont.
Die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung ist entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft.
Bildungs-LR Cornelia Hagele
Mehr Personal ist nötig
Ein weiteres Ziel sei, Elternbeiträge tirolweit zu harmonisieren. Auch eine soziale Staffelung sei angedacht: Wer mehr verdient, soll auch mehr zahlen. Fest steht derzeit, dass es mehr Personal braucht. Hagele geht von einem zusätzlichen Bedarf von bis zu zehn Prozent aus. Dazu wurde als allererster Schritt im Herbst eine Kampagne gestartet, Teil zwei folgt im März.
Ziel all dieser Bemühungen ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und Frauen zu entlasten.
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