Seit mehr als 20 Jahren singt sich Norah Jones mit ihrer zarten Jazz-Stimme in die Herzen der Fans. „Es gibt nichts Besseres, als Musik zu schreiben, um zu dokumentieren, was man gerade durchmacht“, sagt die 44-jährige Künstlerin im Interview der dpa. In ihrem neuen Album „Visions“ gibt sie nun Einblicke in eine fröhliche Gefühlswelt.
In den zwölf Songs erzählt Jones von den schönen Dingen des Lebens–etwa der Liebe. „Bleib bei mir, ich mache es einfach“, singt sie im Opener „All This Time“, kurz darauf zwitschern Vögel im Hintergrund. „“All This Time“ war eine alte Sprachnotiz, die ich auf meinem Handy gefunden habe“, erzählt die in Brooklyn geborene Sängerin. An dem Album habe sie mit dem US-Produzenten und Songwriter Leon Michels gearbeitet. „Wir hatten so viel Spaß“, sagt sie. „Er spielte Schlagzeug, ich spielte Gitarre, und es ging irgendwie sehr schnell.“ Eineinhalb Jahre habe sie an dem Album gearbeitet.
Leere im Kopf nötig
Die Inspiration zum Album sei ihr in den Momenten zwischen Wachsein und Schlafen gekommen. Deshalb habe sie das Album „Visions“ genannt. Aber auch während der Meditation habe sie Ideen für Songs bekommen. „So schreibe ich am liebsten Songs, indem ich sie einfach festhalte, wenn sie passieren“, erklärt sie. Dafür sei es wichtig, Leere im Kopf zu haben, um kreativ zu werden. „Ich musste bewusst aufhören, Podcasts und Musik zu hören, wenn ich spazieren gehe, damit mein Gehirn den Raum hat, sich zu leeren und dann Ideen zu entwickeln“, erzählt die US-Sängerin.
Jones ist mit ihrer gefühlvollen Stimme nun schon seit Jahren ein bekannter Name in der Musikwelt. Ihr 2002 erschienenes erstes Album „Come Away With Me“ verkaufte sich schnell mehr als zehn Millionen Mal und machte Jones zur Hoffnungsträgerin der Branche inmitten rapide bröckelnder CD-Verkäufe. Auch mit ihrem neuen Album unterstreicht die Künstlerin jetzt mit Vielseitigkeit und einer starken Produktion ihren Platz in der Branche. Sie verbindet Country, Jazz, Pop und Folk mit emotionalen Texten zu eindrucksvollen Songs, in denen jede schöne Nuance zur Geltung kommt.
Interpretationsspielraum gegeben
Ihr letztes Album „Pick Me Up Off The Floor“ war während der Corona-Pandemie veröffentlicht worden und zeigte deutlich melancholischere Züge. Davon ist jetzt nur noch zu hören, wenn Jones melancholisch im letzten Song des Albums „That‘s Life“ singt: „Du stehst auf, du fällst. Das ist das Leben.“ Mit dem Album möchte Jones aber auch keine konkrete Geschichte erzählen, sondern den Hörerinnen und Hörern die eigene Interpretation überlassen. „Ich finde es besonders, aber jeder hat seine eigene Meinung“, sagt sie.
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