Der Kampf um aerodynamische Vorteile scheint keine Grenzen zu kennen. Die Rad-Teams sorgen mit neuen Zeitfahr-Helmen für viel Aufsehen, Tour-Sieger Jonas Vingegaard erntet für ein revolutionäres Modell Spott. Felix Gall fuhr mit einem gewöhnlichen Helm im Paris-Nizza-Teamzeitfahren auf Platz acht.
Mit ein bisschen Wetterglück hielt sich für Felix Gall mit 39 Sekunden der Rückstand am Dienstag im Team-Zeitfahren bei Paris-Nizza in Grenzen. Österreichs Radheld landete mit seinem Decathlon-AG2R-Team auf dem achten Platz: „Wenn man sieht, wo wir früher waren, ist das ein guter Fortschritt. Ich bin zufrieden.“
Großschartner-Kollege in Gelb
Die Rennställe der Topfavoriten Primoz Roglic und Remco Evenepoel büßten auf regennassen Straßen im Finish viele Sekunden ein, das UAE-Team mit dem Oberösterreicher Felix Großschartner eroberte als Tagessieger für US-Boy Brandon McNulty das Gelbe Trikot. Gall rangierte mit 42 Sekunden Rückstand auf Platz 24.
Am Mittwoch geht es für die Favoriten beim französischen Traditionsrennen erstmals ans Eingemachte. Es warten sieben Bergprüfungen, das Ziel liegt auf dem Mont Brouilly nach einem Anstieg von drei Kilometern mit durchschnittlich 7,6 Prozent Steigung. „Das wird richtig schwer“, nickte Gall.
Die Ergebnisse waren aber fast Nebensache. Die neuen Zeitfahr-Helme, die die großen Profi-Rennställe am Montag bei Tirreno-Adriatico und einen Tag später bei Paris-Nizza erstmals zum Einsatz brachten, sorgten für viel Aufregung und Spott.
Vingegaard als „Lord Helmchen“
Vor allem das holländischen Team um Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard zog mit einem futuristischen Modell die Blicke auf sich. In den sozialen Medien wurde der Däne als „Lord Helmchen“ tituliert. „Wenn ihr seht, wie schnell die Dinger sieht, vergeht euch das Lachen“, konterte der 26-jährige Radstar.
Ästhetisch ist was anderes. Radfahren ist aber kein Schönheitsbewerb. Es geht darum, was schnell ist und funktioniert
Rad-Held Felix Gall
Auch Gall staunte über den neuen Kopfschutz: „Ästhetisch ist was anderes. Radfahren ist aber kein Schönheitsbewerb. Es geht darum, was schnell ist und funktioniert.“ Der 27-Jährige plant deswegen vor der Tour de France noch Windkanal-Tests: „Da suche ich das für mich bestmögliche Model.“
Mittlerweile hat der Rad-Weltverband auf der Aero-Wettrüsten reagiert. Man will die neuen Modelle auf die Einhaltung der Normen prüfen. „Der Trend beim Design von Zeitfahr-Helmen konzentriert sich mehr auf die Leistung als auf die Sicherheit der Fahrer im Falle eines Sturzes“, hieß es im offiziellen UCI-Statement.
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