Thomas Silberberger und WSG Tirol werden mit Ende der Bundesliga-Saison 2023/24 getrennte Wege gehen. Sein Entschluss reifte bereits im vergangenen Sommer. „Der Klub und ich brauchen neue Impulse“, gab der scheidende Coach bei der Pressekonferenz preis. Seine Zukunft sei noch offen.
Seit Freitagmittag, mit der Ankündigung einer außerordentlichen Pressekonferenz für Mittwoch, wurde spekuliert (Rücktritt von Präsidentin Diana Langes-Swarovski), getuschelt (neuer Investor) und diskutiert (freiwilliger Rückzug aus der Bundesliga). Heute um 11.33 Uhr platzte die Bombe: Thomas Silberberger wird mit Ende der laufenden Saison den Trainer-Stuhl bei der WSG Tirol räumen!
„Ich werde mir keine Auszeit gönnen“
„Ich wollte Klarheit schaffen, daher gehe ich diesen Schritt“, stellte der rot-weiß-rote Trainer-Dino, der elf Jahre Wattens sportlich vorstand, klar, „dabei habe ich auch keinen Plan B!“ Aber eines ist auch gewiss - lange wird der 50-jährige Wörgler nicht weg vom Fußball-Geschäft sein. „Auch nach 17 Jahren durchgehend als Coach werde ich mir keine Auszeit gönnen.“
Höhen und Tiefen
Die frühe Bekanntgabe sieht sowohl der bald scheidende Trainer als auch sein Freund und Sportdirektor Stefan Köck nicht als Nachteil: „Ich werde alles investieren, damit wir den Klassenerhalt schaffen. Und die Spieler auch - es geht ja auch um deren Zukunft.“ In der es eben neue Impulse für ihn und die WSG Tirol benötige, reifte der Entschluss bei Silberberger seit vergangenem Sommer. „Köcki und ich haben schon vergangenen Mai erstmals darüber diskutiert. Der Modus der Bundesliga hat mich auch ein wenig in diese Entscheidung getrieben - der in der Vorbereitung festgestanden war.“ Elf Jahre, die von Erfolgen, natürlich auch Tiefen gepflastert waren. Nur zwei von vielen Beispielen:
1. Juni 2019: „Der Aufstieg in Horn war sicher der emotionalste Höhepunkt für mich. Dazu noch Zweiter in der Bundesliga-Trainer-Wahl hinter Jesse Marsch.“ 4. Juli 2020: „Die größte Enttäuschung. Der Abstieg, dazu die Verletzung nach meinem Motorrad-Unfall. Das war schon bitter.“ Wochen später, nach dem Mattersburg-Finanz-Desaster, kehrte die positive Energie zurück.
Regionalliga West 2013 bis 2016 (90 Spiele)
2013/14 Endrang 2.
2014/15 Endrang 2.
2015/16 Endrang 1.
67 Siege - 13 Remis - 10 Niederlagen
Zweite Liga 2016 bis 2019 (102 Spiele)
2016/17 Endrang 5.
2017/18 Endrang 7.
2018/19 Endrang 1.
42 Siege - 30 Remis - 30 Niederlagen
Bundesliga 2019 bis 2024 (aktuell 150)
2019/20 Endrang 12.
2020/21 Endrang 6.
2021/22 Endrang 7.
2022/23 Endrang 9.
2023/24 Endrang ?
41 Siege - 36 Remis - 74 Niederlagen
„Das ist noch etwas fremd für mich“
Köck wird sich nun auf Trainer-Suche begeben müssen. „Das ist auch noch etwas fremd für mich. Aber ich hab klare Ideen, was dem Verein gut tut. Da gibt’s ein klares Anforderungsprofil.“ Der Sportboss, der durch Silbis Rücktritt ebenfalls neue Entwicklungen durchschreiten wird müssen, bevorzugt einen österreichischen Fußballlehrer: „Darunter sicher auch einige Freunde. Warum soll ich mit denen nicht reden?“ Wie Thomas Grumser, Markus Mader oder der joblose Zoki Barisic. Der Nachfolger jedenfalls muss sich auf große und tiefe Fußstapfen, die Silberberger mit dem 19. Mai hinterlassen wird, einstellen!
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