Ex-Kickerin im Porträt

Viki Schnaderbeck – eine steirische Erfolgsstory

Steiermark
08.03.2024 07:00

Ob als Kapitänin des ÖFB-Teams oder als Spielerin des FC Bayern München oder Arsenal - die ehemalige Profifußballerin Viktoria Schnaderbeck aus Graz konnte in ihrer Karriere zahlreiche Erfolge verzeichnen. Der Sport spielt nach wie vor eine große Rolle in ihrem Leben: als Beraterin und Speakerin.

Den Grundstein für ihre Karriere im Profifußball legte die gebürtige Grazerin Viktoria Schnaderbeck bereits mit sieben Jahren, damals entdeckte sie ihre große Leidenschaft zum Fußball. Sie verbrachte jede freie Minute mit ihren Freunden am Sportplatz, meist als einziges Mädchen. „Bald merkte ich, wie viel Spaß es mir macht und ich entwickelte auch recht schnell einen gewissen Ehrgeiz.“ Auf die Frage, ob es ihr Kindheitstraum war, Profifußballerin zu werden, antwortete Schnaderbeck: „Es gibt ein ORF-Interview von mir im Konfetti TV, in dem ich sage ‚Wenn ich groß bin, will ich Profifußballerin werden.‘ Da war ich ungefähr 10 Jahre alt.“ 

Eine Erfolgsgeschichte mit dem Ursprung in der Steiermark
Zwischen 2007 und 2022 ist Viktoria Schnaderbeck 83-mal im ÖFB-Trikot für die Nationalelf im Einsatz gewesen. Neun Jahre lang führte sie das Team als Kapitänin an. Von Graz aus ging es für die Steirerin in die große weite Welt. Mit 16 Jahren wurde sie vom FC Bayern München verpflichtet und zeigte dort elf Jahre lang ihr Können. Gemeinsam mit ihrem Team konnte sie große Erfolge feiern – zweimal gewann man die Deutsche Meisterschaft (2015 und 2016) und 2012 den DFB-Pokal.

Danach führte sie ihr Weg nach England zum FC Arsenal, mit dem sie Englischer Meister wurde. Nach dreieinhalb Jahren zog es sie weiter, und zwar zu Tottenham Hotspur als letzte Station ihrer äußerst erfolgreichen Laufbahn als Profifußballerin. Nach der EM 2022 fasste sie den Entschluss, ihre Karriere zu beenden. Auch heute ist sie sich noch sicher, dass dieser Zeitpunkt genau der richtige war. „Ich bin sehr im Reinen damit, möchte kein Jahr missen und auch keines dranhängen.“

Nach der EM 2022 gab Viktoria Schnaderbeck ihr Karriereende bekannt.  (Bild: GEPA)
Nach der EM 2022 gab Viktoria Schnaderbeck ihr Karriereende bekannt. 

Von der Profifußballerin zur Agenturgründerin und Speakerin
Als Keynote-Speakerin baute sie sich bereits während ihrer Profikarriere ein zweites Standbein auf. Sie lässt fortan an ihren Erfahrungen als erfolgreiche Frau in einer Männerdomäne teilhaben und spricht über Themen wie Leadership, Diversität und Erfolgsstrategien. Sie will damit inspirieren und zum Nachdenken anregen.

Führungsqualitäten beweist sie heute auch abseits des Spielfelds. 2023 gründete sie ihre eigene Sportmarketing-Agentur „Pro-Spective“. Sie steht Profisportlern beratend zur Seite, um den Weg in eine erfolgreiche Karriere nach der aktiven Sportlerkarriere zu finden. Bei der Auswahl der Sportler steht für sie die Persönlichkeit klar im Vordergrund und nicht ein bestimmtes Geschlecht oder eine Sportart. Ihr persönlicher Zugang zum Frauenfußball ist dennoch naheliegend.

Eine Sportlerin, die sie seit der Gründung ihrer Agentur betreut, möchte sie besonders hervorheben: Manuela Zinsberger. „Sie war die Erste, die zu mir gesagt hat ‚Ich möchte von dir betreut werden.‘ Sie kannte meine Pläne schon lange und sie ist eine, die sich proaktiv Gedanken macht, wie sie im Sport und auch abseits erfolgreich sein kann. Sie bringt Bereitschaft mit, auch Zeit abseits des Spielfelds dafür zu investieren. Das ist eine Notwendigkeit, denn wenn Sportler nicht gewillt sind, Zeit zu investieren und Eigeninitiative zu zeigen, dann bringt auch die beste Beratung nichts.“ Schnaderbeck betont zudem, dass während der aktiven Karriere bereits der Grundstein für die Karriere danach gelegt werden sollte. 

Viktoria Schnaderbeck gründete 2023 ihre eigene Sportmarketing-Agentur. (Bild: zVg)
Viktoria Schnaderbeck gründete 2023 ihre eigene Sportmarketing-Agentur.

Aus akademischer Sicht legte die Steirerin ebenfalls eine spannende Laufbahn hin und schaffte eine Basis für ihre jetzige Tätigkeit als Beraterin. Sie schloss ihren Bachelor in Sportmanagement und ihren Master in Wirtschaftspsychologie ab und absolvierte eine Ausbildung als Kauffrau für Marketingkommunikation. Privat hat sie ihr Glück mit Ehefrau Anna gefunden. Die beiden erwarten demnächst ihr erstes Kind. 

Ehrgeiz und Durchhaltevermögen als wichtige Bausteine zum Erfolg

Laut Schnaderbeck ist die Voraussetzung Nummer eins für Erfolg ganz klar harte Arbeit. Natürlich gehört auch etwas Glück und Talent dazu. Die Notwendigkeit ist das Durchhaltevermögen. Bei Tiefphasen nicht aufzugeben. Resilienz zu beweisen. Mit Rückschlägen umgehen zu lernen. Sich Ziele zu setzen und sich mit positiven Menschen, die einen unterstützen, zu umgeben und immer nach vorne zu schauen.

Das gilt für Männer wie auch Frauen gleichermaßen. Anders ist es aber bei den Bedingungen, die sind bei Frauen und Männern nicht immer gleich. Das erschwerte ihr den Weg zur Spitze im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen. „Frauen müssen oftmals mehr Hürden überwinden, um erfolgreich zu werden.“

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„Man würde glauben, meine größten sportlichen Erfolge sind die Titel, das wäre offensichtlich. Aber für mich war der größte Erfolg, dass ich mich nach acht Operationen am rechten Knie immer wieder zurück an die Spitze gekämpft habe.“ 

Viktoria Schnaderbeck

Die Stärke des Sports für soziales Engagement nutzen
Soziales Engagement wird bei Viktoria Schnaderbeck ebenfalls großgeschrieben und geht auch immer Hand in Hand mit ihrem Herzensthema Fußball. Ein Prozent der sportbezogenen Einnahmen ihrer Agentur gibt sie für die internationale Initiative Common Goal ab und fließt direkt in die österreichische Initiative „Kicken ohne Grenzen“. Hier sollen durch Fußball Kinder zusammengebracht werden. Kinder mit Migrationshintergrund oder aus schwierigen sozialen Verhältnissen sollen die gleichen Chancen erhalten. Es geht laut Schnaderbeck darum, Barrieren mithilfe von Sport zu durchbrechen.

„Fairplay und Toleranz spielen im Sport eine große Rolle. Das fehlt aber oftmals in unserer Gesellschaft abseits des Sports. Ich bin der Meinung, wenn jeder einen kleinen Beitrag leistet, kann gemeinsam viel erreicht werden. Mir war es immer wichtig über den Tellerrand zu blicken und meinen persönlichen Beitrag zu leisten.“ so die ehemalige Fußballerin. 

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