Die heimische Bildung als Export für den osteuropäischen Binnenstaat Moldau. Doch im Fokus der Reise von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) steht nicht nur der Fachkräftemangel.
In Chişinău, der Hauptstadt der Republik Moldau, setzte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) mit Amtskollege Dan Perciun den Spatenstich für eine neue österreichische Auslandsschule– weltweit ist es die bereits achte. Bis September 2025 soll dort eine Höhere Technische Lehranstalt (HTL) mit Schwerpunkt auf Elektronik und Technische Informatik entstehen. Der Unterricht wird primär auf Deutsch und auf Basis eines angepassten österreichischen Lehrplans erfolgen.
„Das ist ein zukunftsweisender Schritt, weil wir in die Jugend des Landes investieren“, freut sich Minister Polaschek. Das Projekt, in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer (WKÖ) und der Industriellenvereinigung (IV), soll beide Wirtschaftsstandorte stärken, aber auch einen Beitrag zum Fachkräftemangel leisten.
Zu Moldau bestehen gute wirtschaftliche Beziehungen. Derzeit sind dort rund 30 Unternehmen tätig, vor allem im Banken- und Versicherungsbereich. Mit 96 Millionen Euro Investment zählt Österreich schließlich zu den Top 10-Ländern.
Es darf aber auch als deutliches Signal an den russischen Machthaber im Kreml verstanden werden. Erst vor ein paar Tagen erfolgten erneut gefährliche Einschüchterungsversuche seitens Russland.
Die prorussischen Separatisten in der abtrünnigen Region Transnistrien baten um den „Schutz“ Russlands. Moskau betonte, die Sicherheit der dortigen Bewohner sei „oberste Priorität“. Moldau, eingerahmt von der Ukraine im Osten und Rumänien im Westen, ist seit Juni 2022 EU-Beitrittskandidat. Die Sorgen vor einer neuen Kriegsfront in dem osteuropäischen Land sind aktuell jedenfalls aktuell groß.
Christoph Engelmaier, Chişinău (Moldau)
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