Scholz trifft Nerv
Deutsche sind laut Umfrage gegen Taurus-Lieferung
Das Nein des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz zur Lieferung der Taurus-Marschflugkörper in der Ukraine dürfte von der Bevölkerung mitgetragen werden. Zumindest sprechen sich in einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov 58 Prozent dagegen aus.
28 Prozent sind hingegen dafür, 14 Prozent machten keine Angaben. Insgesamt nahmen 2169 wahlberechtigte Deutsche zwischen dem 1. und 5. März an der Umfrage teil. Anfang Februar war die Zustimmung zur Taurus-Lieferung noch höher. Jetzt sprechen sich vor allem Anhängerinnen und Anhänger der Grünen (48 Prozent) dafür aus, unter den Wählerinnen und Wählern der Union sowie FDP sind mehr Gegenstimmen.
Gegen Truppen in der Ukraine
Noch klarer ist die Unterstützung der Deutschen für das Nein des Kanzlers zu Bodentruppen in der Ukraine. 72 Prozent halten es für richtig, einen solchen Schritt komplett auszuschließen. Nur 16 Prozent meinen, die deutsche Bundesregierung solle sich diese Option offenhalten. Fast niemand (zwei Prozent) ist dafür, sofort deutsche Streitkräfte in das Kriegsgebiet zu schicken.
Gespalten ist die Bevölkerung hingegen in der Frage, wie stark die Ukraine mit Waffen unterstützt werden soll. Weniger als jede dritte Person (28 Prozent) befürwortet beispielsweise das Bereitstellen der Bundeswehr-Raketen, die eine Reichweite von 500 Kilometern haben. Andere sind überhaupt dagegen, dass Deutschland der Ukraine Waffen liefert.
Scholz: „Keine Soldaten“
Mit diesen Ergebnissen teilt die Bevölkerung mehrheitlich die Ansichten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Er erteilte etwa der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern eine Absage, da Deutschland in den Krieg verwickelt werden könnte, sollten sie russisches Territorium treffen. Auch der Einsatz deutscher Streitkräfte kommt für ihn nicht infrage. Die Union sowie die Grünen und die FPD sind für die Lieferung der Taurus-Raketen. Deutschland ist der zweitgrößte Waffenlieferant der Ukraine nach den USA.
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