Erster Heimkehrer

Storch „zündete“ beim Flug nach Marchegg den Turbo

Niederösterreich
07.03.2024 19:00

Sie sind die gefiederten Vorboten des Frühlings - die Störche. Der erste Adebar der Saison ist jetzt bereits in Marchegg gelandet. Eine Woche früher als noch im vergangenen Jahr. Fachleute beobachten das mit Sorgenfalten. Denn sie werten die immer frühere Rückkehr der Zugvögel aus dem Süden als Folge des Klimawandels. Und dieser bedroht auch Lebensräume der Störche in Niederösterreich. 

Dieser Storch ist wirklich ein wahrer Rekordflieger. Eine Woche früher als im vergangenen Jahr und gleich um drei Wochen früher, als es lange Jahre üblich war, landete er jetzt als erster „Heimkehrer“ im Außenreservat des WWF in Marchegg, Bezirk Gänserdorf.

Schnellster „Langstreckenflieger“
„Damit hat er seine Artgenossen auf der rund 10.000 Kilometer langen Strecke von den Winterquartieren bis hier her deutlich überflügelt“, erklärt Jurrien Westerhof. Der Adebar war übrigens schon im Vorjahr der schnellste Weitflieger: „Wir haben ihn an seinem Ring erkannt“, sagt der WWF-Artenschutzexperte.

Frühjahrsputz in Nestern
Dass die Rückkehr der Störche an die March offenbar immer früher erfolgt, führt Westerhof auf die milden Winter zurück. In den kommenden Wochen haben die Störche in Marchegg trotz früherer „Anreise“ jedenfalls genug zu tun. „Jetzt machen sie ihre alten Nester in den Eichen fit für die Brutzeit, die im April beginnt“, erklärt der WWF-Fachmann.

Auch heuer hofft man in Marchegg auf viele Jungstörche (Bild: Alfred Krappel/WWF)
Auch heuer hofft man in Marchegg auf viele Jungstörche

Mehr Brutpaare in Marchegg
Das vergangene Jahr war ein gutes für die Marchegger Storchen-Kolonie: 43 Vogelpaare haben hier erfolgreich gebrütet, das waren sechs mehr als 2022. Insgesamt konnten die WWF-Mitarbeiter 92 Jungvögel zählen. Gespannt hat man daher heuer die Horste auf den Bäumen und am Dach von Schloss Marchegg im Blick, um zu beobachten, ob der positive Trend im Reservat anhält. Hier finden die Vögel günstige Lebensbedingungen. Westerhof: „Das erleichtert den Störchen die Futtersuche und führt zu einem relativ hohen Bruterfolg.“ 

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Die Auen brauchen wieder mehr Wasser, damit sie auch außerhalb von Marchegg als Lebensraum für Störche erhalten bleiben.

Jurrien Westerhof, WWF-Artenschutzexperte

Folgen des Klimawandels
Doch nicht überall im Weinviertel fühlen sich die gefiederten Frühlingsboten so wohl. In den oberen March-Thaya-Auen haben im vergangenen Jahr nur noch sechs Storchen-Paare gebrütet, während es zu den besten Zeiten Mitte der 1990er-Jahre allein zwischen Bernhardsthal und Angern 35 waren. Experte Jurrien Westerhof sieht das als Folge des Klimawandels: „Im Winter fällt hier weniger Schnee, dadurch bleiben die Frühlingshochwässer aus. Dadurch verändert sich jedoch das gesamte Auen-Ökosystem.“  

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