Für die MotoGP-Mannschaft von KTM geht es im achten Jahr der Zugehörigkeit zur Königsklasse um mehr als das olympische Motto. „Wir haben schon aufgehört, darüber zu reden, dass wir echt happy sind, dabei zu sein. Wir wollen jetzt um Siege und ums Podium fahren“, sagte Motorsportdirektor Pit Beirer vor dem Saisonstart in Katar. Die Zielsetzung sei klar, betonte der Deutsche: „Wir wollen 2024 um den WM-Titel kämpfen.“
Er sei sich allerdings klar, dass dies von „wahnsinnig vielen Faktoren“ abhängig sei. Kleine Fehler in der Strategie, im technischen Bereich oder Fahrfehler könnten den Ausschlag geben. „Ich möchte jetzt nicht unbedingt auf den Faktor Glück bauen, weil das ist auch ein schlechtes Rennteam, wenn du Glück brauchst, um zu gewinnen. Aber du brauchst auch nicht allzu viel Pech“, hielt Beirer bei einem Medientermin fest. Schon „ein gebrochenes Schlüsselbein kann dich aus dem Titelkampf holen“. Man sei sich bewusst, dass es ein harter Kampf werde, sieht sich aber gut gerüstet.
Sechsmal am Stockerl, aber nie ganz oben
In der Vorsaison fuhren der Südafrikaner Brad Binder und der Australier Jack Miller sechs Podestplätze für KTM heraus, wobei der WM-Vierte Binder für fünf davon verantwortlich war. Grand-Prix-Sieg war allerdings keiner dabei. Unter den Herstellern belegte die Equipe aus Mattighofen am Ende den zweiten Platz hinter der so dominanten Ducati-Fraktion. „Die Hoffnung und die Motivation ist natürlich, dass wir sie permanent ärgern, Tag und Nacht. Das haben wir uns schon vorgenommen“, verdeutlichte Beirer in Richtung des Konkurrenten aus Italien.
„Wir haben jede noch so kleine Unterlegscheibe noch einmal umgedreht, darum fühle ich mich echt sehr gut vorbereitet“, sagte der 51-Jährige und berichtete, dass das Motorsport-Projekt in den vergangenen zwei Jahren noch einmal intensiviert worden sei. „Wir haben Mitarbeiter, die mit zwei Jahren Vorlauf jetzt zehn Jahre an dem Projekt arbeiten und dem Traum, MotoGP-Weltmeister zu werden. Da hängt schon sehr viel Herzblut daran. Daher sind wir extrem motiviert, diesen letzten Schritt zu tun.“
Weltmeister im zweiten Team
Neben dem A-Team mit Binder und Miller, der nur bis Ende 2024 vertraglich gebunden ist, mischt KTM auch mit dem Team GasGas Factory Racing Tech3 in der Weltmeisterschaft mit. Dort fährt neben Augusto Fernandez ab dieser Saison auch das 19-jährige Megatalent Pedro Acosta, der amtierende Moto2-Weltmeister. Bei den Tests habe den Spanier die gesamte Mannschaft nicht nur mit schnellen Rundenzeiten, sondern auch mit seinem Eifer und seiner schnellen Auffassungsgabe beeindruckt. „Er wird uns stärker machen in Zukunft. Da sind wir völlig überzeugt“, sagte Beirer.
Die Personalsituation sei insgesamt zufriedenstellend, daher wolle sich KTM am Transferkarussell auch nicht beteiligten–sofern möglich. „Wir glauben an alle vier Fahrer, die wir haben. Heute ist kein Platz bei uns frei, um solche Gespräche zu führen“, bekräftigte Beirer. „Wir haben eine Aufstellung, wo ich einmal sage, mit der kann man voll angreifen.“ Hinzu kommen die Ersatzpiloten Dani Pedrosa und Pol Espargaro, die im Laufe der Saison Wildcard-Einsätze absolvieren werden. Alle sechs Wildcard-Slots wird KTM voraussichtlich aber nicht ausnutzen. Fix sei bereits der Einsatz von Pedrosa in Jerez.
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