Putin-Kritiker

Ex-Schachweltmeister Kasparow auf „Terrorliste“

Ausland
06.03.2024 17:16

Der einstige russische Schachweltmeister Garri Kasparow tritt seit Jahren als vehementer Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin auf. Der in den USA lebende 60-Jährige wurde bisher von den russischen Behörden als „ausländischer Agent“ geführt. Von ihm gegründete Organisationen wie das Forum Freies Russland haben in Russland de facto ein Tätigkeitsverbot. Nun ist Kasparow auf eine Liste von „Terroristen und Extremisten“ gesetzt worden.

Dies geht aus einer Notiz der russischen Finanzaufsichtsbehörde Rosfinmonitoring hervor, die die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch einsehen konnte. Bereits im Dezember des Vorjahres hatte das Innenministerium in Moskau dem Oppositionellen vorgeworfen, eine Auktion veranstaltet zu haben, deren Ziel es gewesen sei, Gelder für den Kampf gegen Russland einzusammeln. Laut einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur TASS drohen dem 60-Jährigen bis zu fünf Jahre Haft.

Russlands Präsident Wladimir Putin geht hart gegen Oppositionelle vor. (Bild: AP)
Russlands Präsident Wladimir Putin geht hart gegen Oppositionelle vor.

Einer der größten Schachspieler aller Zeiten
Der 1963 in der damaligen sowjetischen Republik Aserbaidschan geborene Kasparow war einer der größten Schachspieler aller Zeiten, bevor er zum erbitterten Gegner von Staatschef Wladimir Putin wurde. 2013 verließ er Russland und ging in die USA, von wo aus er weiterhin die russische Führung und die Militäroffensive in der Ukraine kritisiert.

2022 wurde Kasparow in Russland zum „ausländischen Agenten“ erklärt, eine Bezeichnung für Oppositionelle, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten, die strikteste Auflagen der Behörden nach sich zieht. Die meisten Oppositionellen, die in Russland geblieben sind, sind heute inhaftiert, die übrigen leben im Exil.

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