Brandanschlag auf Werk
Tesla ist bis Ende nächster Woche lahmgelegt
Nach dem Anschlag auf die Stromversorgung des Tesla-Werks in Grünheide bei Berlin ist die Fabrik voraussichtlich noch bis Ende nächster Woche lahmgelegt. Werkleiter Andre Thierig bezifferte den Schaden auf einen hohen dreistelligen Millionen-Betrag. Pro Tag könnten mehr als 1000 Fahrzeuge nicht produziert werden.
Der Grundpreis pro E-Auto beträgt 45.000 Euro. Wie berichtet, hatte ein Brand an einem Hochspannungsmast in der Nähe des Tesla-Werks am Dienstag die Stromzufuhr unterbrochen. In einem Schreiben im Internet bekannte sich die „Vulkangruppe Tesla abschalten!“ zu der Tat. Die Organisation wird vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft. Sie hatte sich bereits zu einem 2021 verübten Anschlag auf überirdisch verlegte Hochspannungskabel zur Baustelle der Tesla-Fabrik bekannt.
Bekennerschreiben echt
Das Schreiben ist laut einer Polizeisprecherin echt (siehe Video oben). „Wenn es sich bestätigt, dass es hier ein linksextremistisches Motiv gibt, dann zeigt das die Gefahren durch den Linksextremismus“, sagte ein Sprecher des deutschen Bundesinnenministeriums. Etwa jede vierte Linksextremistin und jeder vierte Linksextremist würden als gewaltorientiert eingestuft.
Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach von einem Verbrechen, das aufgeklärt werden müsse. Zwar sei die Demonstrationsfreiheit ein hohes Gut, die politische Debatte dürfe aber nicht abrutschen. „Es ist ein Anschlag auf alle Unternehmen, die in Brandenburg und Deutschland investieren wollen. Ich sehe den Staat dringend in der Pflicht, unsere Wirtschaft davor zu schützen“, sagte Carsten Christ, Präsident der Handelskammer Ostbrandenburg.
Regierung: Einzelfall
Regierungssprecher Steffen Hebestreit verurteilte den Anschlag zwar, betonte aber zugleich, dass es sich um einen Einzelfall handle. „Ich würde jetzt vor Alarmismus warnen.“ Die Regierung arbeite bereits an gesetzlichen Vorgaben, wie die kritische Infrastruktur besser geschützt werden könne. Ein Umspannwerk oder ein Kraftwerk sei sicher einfacher zu schützen als ein Strommast, der auf einem freien Feld stehe. „Aber auch deshalb wollen wir Mindeststandards gesetzlich festschreiben.“
Ich würde jetzt vor Alarmismus warnen.
Regierungssprecher Steffen Hebestreit
Die Sicherheitsbehörden haben die Schadensstelle inzwischen wieder freigegeben. Von dem Stromausfall in der Region Grünheide ist auch der Betrieb in einem großen Logistikzentrum der Handelskette Edeka gestört. Supermärkte konnten nur eingeschränkt beliefert werden. „Wir hoffen, dass es uns im Laufe dieses Tages gelingt, mit mehreren zusätzlichen Notstromaggregaten den Betrieb wieder hochzufahren. Wann die reguläre Stromversorgung durch den Dienstleister wieder hergestellt werden kann, ist noch offen“, hieß es am Mittwochnachmittag aus dem Unternehmen.
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