Insolvenzantrag

Paukenschlag: Benko nun auch persönlich bankrott

Wirtschaft
07.03.2024 12:30

Am heutigen Donnerstag, 7. März 2024, erlebte René Benko seine wohl bisher bittersten Stunden: Der Gründer der verschachtelten Signa-Gruppe, von „Forbes“ über Jahre als mehrfacher Milliardär gelistet, musste als Unternehmer beim Landesgericht Innsbruck Insolvenz anmelden, wie die „Krone“ aus Gerichtskreisen erfuhr. Damit ist der 46-jährige Unternehmer auch als Privatperson zahlungsunfähig.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte die Finanzprokuratur, die als Anwalt der Republik bereits Anfang des Jahres einen Insolvenzantrag gegen Benko stellte. Es geht um Schulden gegenüber der Finanz - in Höhe von rund zwei Millionen Euro.

Bittere Stunden für René Benko (Bild: APA/Roland Schlager)
Bittere Stunden für René Benko

Dritte Rate für Sanierung schuldig geblieben
Darüber hinaus blieb der Immobilienspekulant die versprochene dritte Million, die er zur Sanierung seiner in die Pleite geschlitterten Signa Holding aufbringen sollte, schuldig. Bereits die zweite der drei angekündigten Raten, die dem Masseverwalter ursprünglich zugesagt wurden, war „von dritter Seite“ gekommen.

Am 13. Februar gab es in Abwesenheit des Finanzjongleurs eine erste Verhandlung vor dem Landesgericht. Damals waren nur seine Anwälte vor Ort. Am 5. März lief nun die Frist ab, um Unterlagen über mögliche Vermögenswerte des Tirolers nachzuliefern.

Privatvermögen gern in Stiftungen gebunkert
Finanzjongleur Benko hat nicht nur eine komplexe, intransparente Unternehmensgruppe aus weit mehr als 1000 Firmen geschaffen, sondern sein Privatvermögen gerne in Stiftungen gebunkert. Die beiden österreichischen Stiftungen, die Familie Benko Privatstiftung sowie die Laura Privatstiftung, verfügten laut den geheimen Jahresabschlüssen jedoch - Stand Ende 2022 - angesichts der Größe über keine nennenswerte Liquidität mehr. Zumindest nicht im Vergleich zum Jahr davor.

In Liechtenstein gibt es allerdings noch die INGBE-Stiftung, die Benko und seiner Mutter Ingeborg zugerechnet wird. Einzige Begünstigte soll Benkos Tochter sein.

Im parlamentarischen Untersuchungsausschuss war am Mittwoch bekannt geworden, dass Benko im Jahr 2019 knapp 26 Millionen Euro verdient hat.

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