Heer sucht Rekrutinnen

Frauen beim Bundesheer: „Man fällt noch immer auf“

Salzburg
08.03.2024 09:00

Immer mehr junge Frauen entscheiden sich für den Beruf Soldatin. Das Heer ist gleich aus mehreren Gründen froh über sie und bietet neuerdings den freiwilligen Grundwehrdienst an.

Rund 70 Soldatinnen von österreichweit 750 versehen derzeit ihren Dienst im Bundesland Salzburg. Warum sie diesen Berufsweg gewählt haben und was sie erleben, erfuhr die „Krone“ von jungen Frauen in der Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim.

Freiwilliger Grundwehrdienst bietet Einblick
Schon eine Viertelstunde vor der vereinbarten Uhrzeit steht eine Gruppe Soldatinnen stramm am Treffpunkt, um sich den Interviewfragen zu stellen. „Mich hat der Beruf schon lange interessiert“, sagt Adriana Miletic (20). Die Bludenzerin und Absolventin einer Tourismusschule ergriff eine Chance, die das Heer seit April 2023 anbietet: Miletic absolviert den freiwilligen Grundwehrdienst. Eine gute Wahl, wie sie sagt. „Die Möglichkeit ist super. Ich muss nicht gleich in den Kader einsteigen, sondern kann erst mal schauen, wie es mir gefällt.“

Sie dienen im Bundesland Salzburg: Adriana Miletic, Stefanie Unterberger, Tamara Böhm, Jana Baumann und Daniela Egartner. (Bild: Tschepp Markus)
Sie dienen im Bundesland Salzburg: Adriana Miletic, Stefanie Unterberger, Tamara Böhm, Jana Baumann und Daniela Egartner.

Ihre Ausbilderin ist Daniela Egartner (26) aus dem Kärntner Rosegg. Im Führungsunterstützungs-Bataillon 2 in St. Johann ist sie für neue Unteroffiziere und für Grundwehrdiener verantwortlich. Aus sieben Jahren Arbeit beim Militär weiß sie: „Frauen nehmen Kritik ernster. Sie arbeiten härter an sich als Männer, wenn etwas nicht funktioniert. In etlichen Situationen sind sie belastbarer, zum Beispiel bei Schlafentzug bei langen Übungen“, so Egartner. Auch wenn sie schon länger dabei ist, merke sie: „Als Frau fällt man auf.“

Tamara Böhm aus Bergheim gehört zur Sanitätslehr- kompanie. Die 21-Jährige bewirbt sich für die Aufnahme zum Medizinstudium. Sie will Militärärztin werden. (Bild: Tschepp Markus)
Tamara Böhm aus Bergheim gehört zur Sanitätslehr- kompanie. Die 21-Jährige bewirbt sich für die Aufnahme zum Medizinstudium. Sie will Militärärztin werden.

Wie sehr das gerade beim Einstieg ins Heer spürbar ist, beschreibt Tamara Böhm (21). „Die ersten paar Wochen wird man immer angeschaut“, so die Bergheimerin. Sie will Militärärztin werden. „Wenn ich die Studien-Aufnahmeprüfung schaffe, kann ich mich als Heeresangestellte voll auf das Studium konzentrieren“, hofft Böhm auf eine positive Prüfung im Mai.

„Männer fühlen sich jetzt mehr angespornt“
Das Bundesheer versucht intensiv, mehr Frauen zu rekrutieren. „Die Männer fühlen sich durch die Frauen mehr angespornt, wenn sie Leistung zeigen sollen“, sagt ein Sprecher schmunzelnd. Soldatinnen seien für das Heer eine große Bereicherung.

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