Fund bei Kometen-Suche

Austro-Astronom entdeckt zwei Veränderliche Sterne

Wissenschaft
08.03.2024 09:46

Ein österreichischer Amateur-Astronom hat bei der Suche nach Kometen zwei bisher unbekannte „Veränderliche Sterne“ entdeckt. Michael Jäger, der Obmann des Astronomischen Zentrums Martinsberg (NÖ), konnte zwei dieser speziellen Sterne, die ihre Helligkeit abrupt für kurze Zeit steigern, nachweisen. In beiden Fällen handelt es sich um sogenannte Rote Zwerge.

Jäger, der im Jahr 1998 den Kometen 290P/Jäger entdeckt hat, fand die Veränderlichen Sterne bei der Beobachtung von Kometen am 18. November 2023 im Sternbild Pfeil und am 12. Jänner im Sternbild Zwilling. Wie Jäger gegenüber der APA erklärte, konnte der im November entdeckte Stern bereits im „International Variable Star Index“ eingetragen werden, der zweite sollte in nächster Zeit folgen.

Bei Roten Zwergen handelt es sich um den häufigsten Sonnentyp in der Milchstraße, „rund 85 Prozent aller Sonnen sind Rote Zwerge“, so Jäger. Es handelt sich gleichzeitig um die kleinsten Sterne, in deren Zentrum nur sehr langsam Kernfusion abläuft. Daher sind Rote Zwerge so lichtschwach, dass sie von der Erde aus nicht mit bloßem Auge gesehen werden können.

Künstlerische Illustration: Ein Roter Zwerg, der von mehreren Planeten umkreist wird (Bild: NSA/Lynette Cook)
Künstlerische Illustration: Ein Roter Zwerg, der von mehreren Planeten umkreist wird

Helligkeit steigt binnen Minuten stark an
Dennoch zeichnet sich eine Untergruppe der Roten Zwerge, die „Flare-Sterne“ (Typ UV-Ceti), von denen bisher nur rund 1600 bekannt sind, durch Ausbrüche aus, die um das 10.000-Fache stärker sind als die stärkste jemals an der Sonne nachgewiesene Eruption. Dadurch steigern sie laut Jäger „innerhalb einer Minute ihre Helligkeit um das 20.000-Fache, und nach ein paar Minuten ist das Spektakel schon wieder vorbei“.

Eine solche Helligkeitssteigerung wird im April auch beim Stern T Coronae Borealis erwartet. Bei diesem bekannten „Veränderlichen“ handelt es sich nicht um einen Roten Zwerg, sondern um einen „Weißen Zwerg“, das Endstadium einer Riesensonne. T Coronae Borealis wird dann für etwa eine Woche so hell wie der Polarstern leuchten; zu finden ist er im Sternbild der Nördlichen Krone.

Astronomisches Zentrum bietet Sonderführungen
Sobald es so weit ist, bietet das Astronomischen Zentrum Martinsberg (AZM) im Waldviertel eine Sonderführung zur Beobachtung des „Veränderlichen“ an. Dabei kann man auch den Kometen 12P/Pons-Brooks anschauen, der sich derzeit am Abendhimmel zeigt, allerdings nur mit dem Fernrohr zu sehen ist.

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