Einer, der die Web-Diskussion rund um Londons Olympia-Logo anführt, ist "Guardian"-Blogger und Ex-Korrespondent Jonathan Glancey. Er schrieb, nachdem er den Cartoon auf Facebook entdeckt hatte: "Oh Mann, es tut mir leid. Aber es sieht wirklich so aus. Und wer, selbst die Anständigsten unter uns, wird jetzt noch was anderes sehen, wenn er sich dieses Logo anschaut?"
Ganz von der Hand zu weisen ist das ja nicht. Sogar in den offiziellen Wikipedia-Artikel zu "London 2012" haben es Lisa und ihr Bruder schon geschafft. Dort heißt es: "Es wurde auch bereits gemutmaßt, das Logo würde Cartoon-Charakter Lisa Simpson bei der Fellatio zeigen."
Iran las "Zion" und boykottiert Olympia
Doch das ist bei Weitem nicht die einzige Interpretation des Logos, die für Kontroversen sorgt. Einige Internetuser unterstellten dem Logo in ihrem Weblog, ein verdrehtes Hakenkreuz zu zeigen. Das iranische Staatsfernsehen meinte wiederum, das Wort "Zion" herauszulesen, der Iran boykottierte daraufhin die Olympischen Spiele – zumindest ließ man das über die Staatsmedien mitteilen. Der eigentliche Grund dürften wohl die für den muslimischen Staat zu lockeren Kleidungsvorschriften in London gewesen sein.
Fakt ist, dass das Logo bereits kurz nach seiner Veröffentlichung am 4. Juni 2007 auf wenig Gegenliebe stieß. Die BBC startete kurz darauf eine Online-Befragung, bei der 80 Prozent angaben, das Logo hässlich zu finden. Jonathan Glancey beschreibt es noch radikaler: "Das Logo verfehlt den Geist Olympias komplett. Es schaut aus, als wäre es zerbrochen, obwohl es doch bei Olympia darum geht, Athleten und Nationen zusammen zu bringen."
Designer schweigt zur Kritik
Der Designer des Logos, Wolff Olins, hat sich übrigens bislang nicht zu der Kritik gegen sein Werk geäußert. Gekostet hat das Logo 400.000 Pfund (512.040 Euro), aber alleine die Werbeeinnahmen, die damit erwirtschaftet werden, dürften das um ein Vielfaches übersteigen.
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