Unempfindlich

Wetterkapriolen sind kein Problem für Teichfische

Tierecke
20.07.2012 14:38
Hitzewellen mit 30 bis 35 Grad, dann wieder herbstliche Kühle und Regen: Der Sommer in den gemäßigten Breiten zeichnet sich neuerdings durch sehr instabile Wetterlagen aus. Haben diese klimatischen Kapriolen auch für einen Mikrokosmos wie den Gartenteich Folgen? Die gute Nachricht: Die meisten Teichbesitzer dürfen sich entspannen. Auch extreme Temperaturschwankungen können der Flora und Fauna eines Gartenteichs nicht so rasch etwas anhaben.

"Entscheidend ist, dass der Teich sinnvoll angelegt wurde", so der Experte und Biologe Florian Grabsch. "Das heißt, die Wassertiefe sollte mindestens 100 cm betragen. Das verhindert auch ein Zufrieren im Winter." Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch eine gute Teichpflege: Da sich an der tiefsten Stelle Pflanzenreste und abgerutschtes Pflanzensubstrat sammeln, sollte der Teich im Spätherbst einmal gründlich gereinigt werden. 

"Wer diese Vorgaben beachtet, muss sich wegen Temperaturschwankungen keine Sorgen machen", versichert Grabsch. Grundsätzlich sollten Teichbesitzer im Sommer jedoch auf einige Dinge achten: Da sich bei hohen Außentemperaturen das Wasser erwärmt, sinkt der Sauerstoffgehalt im Teich. Gleichzeitig nimmt der Sauerstoffbedarf wechselwarmer Tiere wie Fische und Amphibien bei Hitze zu.

Bei großer Hitze die Pumpe laufen lassen
Die Teichpumpe, die sonst theoretisch nachts auch abgeschaltet werden kann, sollte in diesem Fall 24 Stunden laufen, während der Teichfilter ohnehin durchgehend in Betrieb sein muss. "Im Idealfall sollte man sich vorher überlegen, ob man überhaupt sauerstoffbedürftige Fischarten ansiedeln möchte", gibt Grabsch zu bedenken.

Hitze beschleunigt zudem das Wachstum von Pflanzen und Algen. Vor allem nährstoffreiche Teiche neigen unter diesen Umständen zum Umkippen. "Deshalb ist es sinnvoll, regelmäßig die Wasserwerte zu kontrollieren, altes Laub und Pflanzenreste zu entfernen und die Teichbewohner nur maßvoll und mit hochwertiger Nahrung zu füttern", rät Grabsch. "Unabhängig davon können Pflanzen von außerhalb über den Rand der Folie oder des Beckens in den Teich einwachsen und beträchtliche Mengen Wasser entziehen", warnt er. "Darauf sollten Teichbesitzer ein Auge haben."

Wasserverluste sollten ausgeglichen werden
Weiterhin sollte bei starker Verdunstung der Wasserverlust immer möglichst rasch ausgeglichen werden. Wenn die Wasserqualität nicht optimal ist, sollte nicht nur das fehlende Wasser ergänzt, sondern unter Umständen auch ein Teilwasserwechsel durchgeführt werden. 

Insgesamt lässt sich also sagen: Klimawandel hin oder her – mit Achtsamkeit und ein wenig Extrapflege kommt der Gartenteich gut durch die warme Jahreszeit.

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