In „Damsel“ schlüpft Millie Bobby Brown in die Rolle einer Prinzessin, der kein Prinz zu Hilfe eilt, sondern sich selber retten muss. Das ist prinzipiell gut und zeitgemäß, wird aber leider zu einem cineastischen Fiasko.
Elf Jahre war Millie Bobby Brown alt, als die große weite Welt sie kennen und lieben lernte. Sie spielte ein verletzliches, aber gleichzeitig starkes Wesen, das den Kampf vor einem übermächtigen Gegner nicht scheut. Unweigerlich verbinden wir ihr Gesicht seitdem mit der Netflix-Erfolgsserie „Stranger Things“. Und so werden Fans natürlich hellhörig, wenn die mittlerweile 20-jährige Schauspielerin auf die (Heimkino-)Leinwand zurückkehrt, und sich in ähnlicher Situation vorfindet.
Diesmal als mittelalterliche Prinzessin Elodie, die, um ihr Volk vor Hunger und Armut zu schützen, eine arrangierte Ehe mit dem charmanten Prinzen Henry (Nick Robinson) aus einem sehr wohlhabenden Königreich eingeht. Klingt wie ein Märchen, bis Königin Isabelle (Robin Wright) sie, bei einem Jahrhunderte alten Ritual im nahe gelegenen Gebirge, in eine Schlucht werfen lässt.
Sie soll dem dort in der Höhle hausenden Drachen als Opfer dienen, damit dieser sich nicht an der Königsfamilie vergeht. Nun beginnt der Kampf ums Überleben, bei dem–selbst ist die Frau, sie ganz auf sich gestellt ist.
Das Time-Magazin kürte Brown 2018 zu den „100 einflussreichsten Personen der Welt“, doch zwischen ihrem 63 Millionen Instagram-Followern, ihrem Engagement als UNICEF-Sonderbotschafterin und Model sowie ihrer eigenen Kosmetik- und Bekleidungsmarke, dürfte das rohe Schauspieltalent ihres elfjährigen Ichs wohl unter die Räder gekommen sein. In Kombination mit der langweiligen und selbst für einfache Geister weit vorhersehbare Inszenierung, bleib nur eines zu sagen: Lieber „Stranger Things“ einschalten
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