Wendungsreich und voller Rätsel zeigt sich der Jubiläums-„Tatort“ der Wiener Ermittler Krassnitzer und Neuhauser. Dazu kommt jede Menge Spannung und Emotionen.
Filmriss, Knistern und ein Perspektiven-Wechsel heißt es für Harald Krassnitzer (in seinem 57. Fall) und Adele Neuhauser (in ihrem 33. Fall) am neuesten „Tatort“ (20.15 Uhr, ORF 2). Schließlich steht der Kommissar in seiner 25-Jahr-Jubiläumsfolge „Dein Verlust“ diesmal selbst unter Tatverdacht und findet sich hinter Gittern wieder. Das Duo bekommt es mit einem Gewaltverbrechen in einem Wiener Nachtclub zu tun, das nicht nur jede Menge kriminalistischen Spürsinn erfordert, sondern auch eine dunkle Seite der eigenen Vergangenheit wieder aufleben lässt und den beiden mehr nahegeht, als ihnen lieb ist.
„Das große emotionale Thema des Films ist der Zusammenhalt zwischen den Kommissaren, die eine symbiotische Beziehung führen. Das bedeutet: Man kann ihr Leid zufügen, indem man ihn beschädigt. Beiden ist das Wohl des anderen so wichtig wie das eigene Befinden. Es gibt keinen Kampf darum, wer in der Geschichte wichtiger ist“, so Regisseurin Katharina Mückstein.
Dieser Fall bietet alles, was einen guten Krimi ausmacht: Zwischen überraschenden Wendungen manövrieren sich interessante Figuren durch rätselhafte Verstrickungen. Spannung pur ist dabei angesagt, die sich zur Gänze in einem packenden Finale entlädt. Die Bildsprache ist dunkel, der Seher taucht mit ab in die Isolation von der Welt.
Fans von Zwischenmenschlichem kommen dabei ebenfalls auf ihre Kosten. Nicht nur knistert es auf der 60er-Party von Moritz Eisner (Krassnitzer)–ein Kuss bahnt sich mit Kollegin Bibi Fellner (Neuhauser) an. Der Zusammenhalt der Figuren birgt eine gewisse Romantik. Mückstein: „Ihre Beziehung reicht lange zurück, alle Stadien sind durchlebt und sämtliche Fragen nach Dominanz oder Macht abgearbeitet.
Wir wollten die Geschichte erzählen, in der eine Frau so sehr an einem Mann hängt, dass sie bereit ist, alles für ihn zu tun. Das beruht auf Gegenseitigkeit, und das Geschlecht spielt dabei keine große Rolle.“
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