Zu 15 Monaten Haft, davon fünf unbedingt, wurde, wie berichtet, jene Halterin rechtskräftig verurteilt, deren Hunde vorigen Oktober in Naarn eine Joggerin (60) angefallen und getötet hatten. Trotzdem könnte es sein, dass die 38-Jährige keinen einzigen Tag im Gefängnis verbringen muss.
„Wir haben es noch nicht final entschieden, aber am wahrscheinlichsten ist, dass wir eine Fußfessel beantragen werden“, sagt Philipp Wohlmacher, Anwalt der Verurteilten.
Bis zur Entscheidung über einen möglichen „elektronisch überwachten Hausarrest“, wie die Fußfessel offiziell heißt, wird es aber noch dauern. Zunächst wird das Gericht eine Aufforderung zum Haftantritt an die Hundehalterin zustellen. Dann hat die 38-Jährige einen Monat Zeit, um dem nachzukommen – in diesem Zeitraum könnte der Antrag auf eine Fußfessel gestellt werden.
Was mildernd und was erschwerend wirkte
Das Urteil an sich nahm die Beschuldigte vor Gericht sofort an. „Die Strafhöhe ist aus generalpräventiven Überlegungen und dem Umstand, wie die Frau zu Tode gekommen ist, angemessen“, meint auch Verteidiger Wohlmacher.
Möglich gewesen wären bis zu drei Jahre Haft – so hoch ist der Strafrahmen für das Delikt der grob fahrlässigen Tötung. „Mildernd wirkte das umfassende Geständnis der Angeklagten“, erklärt Gerichtssprecher Walter Eichinger den Urteilsspruch. „Dazu kommt, dass sie unbescholten war und bei der Attacke auch selbst verletzt wurde.“ Erschwerend sei hingegen der „hohe soziale Störwert“ gewesen – damit meint Eichinger, dass die Tat für viele irritierend gewesen sei.
Zwei Hunde dürfen bleiben
An der tödlichen Attacke beteiligt waren neben „Elmo“ noch zwei weitere American Staffordshire Terrier. Sie dürfen vorerst bei ihren neuen Besitzern bleiben beziehungsweise dorthin gebracht werden, denn einer ist derzeit noch im Tierheim untergebracht. Laut Peter Akkad, Anwalt der neuen Hundehalter, leben die Tiere getrennt in verschiedenen Bundesländern bei erfahrenen Hunde-Profis.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.