Russischer Investor wollte dem Land Liegenschaft am Ossiacher See zurück verkaufen - und das um mehr als den doppelten Preis.
Zum Job eines Journalisten gehört es, die richtigen Fragen zu stellen. Ob bei Umfragen, Hintergrundgesprächen oder Interviews - die spannendsten Geschichten müssen nun einmal erfragt werden. Wenn sich aber Politiker gegenseitig ausfragen, muss es nicht weniger interessant werden.
Die Freiheitlichen hatten nämlich von LH-Stellvertreter und Beteiligungsreferent Martin Gruber (ÖVP) Antworten rund um die Causa „Feriendorf Ossiacher See“ verlangt–die Liegenschaft war, wie berichtet, 2019 für lediglich 4,7 Millionen an einen russischen Investor verkauft worden. „Am Landtag vorbei“, ärgern sich die Blauen immer noch.
Und von den versprochenen Investitionen in der Höhe von 23,4 Millionen ist noch nichts zu sehen; über die daraus folgenden Pönalzahlungen von monatlich 10.000 Euro entscheidet aktuell das Oberlandesgericht Graz in zweiter Instanz.
Licht ins Dunkel
Jedenfalls bemühten sich der Landesvize und die zuständige Kärntner Beteiligungsverwaltung (K-BV) Licht ins Dunkel zu bringen. Nur, dass die schriftliche Beantwortung (diese liegt der „Krone“ vor) ganz neue Fragen aufwirft. Darin wird nämlich davon berichtet, dass der Investor das Grundstück dem Land zurück verkaufen wollte - und zwar um mehr als den doppelten Preis.
Es stellt sich außerdem die Frage, warum hier keine Rückabwicklungsmöglichkeit, wie beispielsweise beim Flughafen Klagenfurt, festgelegt worden ist. Laut K-BV habe der damalige Geschäftsführer Reinhard Zechner auf „Empfehlung“ seines Anwalts eine solche Option nicht berücksichtigt. Warum? Dazu wollte sich Zechner nicht äußern. Für FP-Chef Erwin Angerer ist das „ein Skandal! Es darf nicht passieren, dass Landeseigentum viel zu billig verschleudert wird!“
Rund um den Verkauf des Feriendorfes bleiben also auch nach etwa fünf Jahren viele Fragezeichen stehen... es dürfte spannend bleiben.
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