In einer Schneehöhle in über 3000 Meter Höhe mussten von Freitag auf Samstag drei junge deutsche Alpinisten im Alter von 24 und 25 Jahren übernachten. Die Deutschen waren bei einer Skitour zum Großvenediger in Tirol in Bergnot geraten.
Die Deutschen - zwei Männer und eine Frau - waren am Vormittag von der Kürsinger Hütte auf Salzburger Gebiet zum Großvenediger (3657 m) in Osttirol gestartet. Als sie am Abend um 19 Uhr immer noch nicht zurück waren, schlug der Hüttenwirt Alarm.
Im Nebel Orientierung verloren
Es begann eine große Suchaktion, an der die Bergrettung Neukirchen (Salzburg), Prägraten in Osttirol und zwei Osttiroler Alpinpolizisten teilnahmen und die ganze Nacht dauern sollte. Wie sich herausstellte, hatten die Deutschen auf der Abfahrt vom Gipfel zur Kürsinger Hütte im Nebel die Orientierung verloren und waren versehentlich Richtung Neue Prager Hütte unterwegs. Zwei andere Alpinisten machten sie auf den Fehler aufmerksam, so die Alpinpolizei zur „Krone“.
Sie hatten eine gute Ausrüstung dabei und haben die Nacht gut überstanden.
Die Alpinpolizei
Nacht im Notbiwak
Um zur Kürsinger Hütte zu gelangen, hätten sie wieder aufsteigen müssen. Dazu war es freilich inzwischen zu spät, die Dunkelheit brach herein. So entschlossen sich die Deutschen, auf über 3000 Meter ein Notbiwak in einer Schneehöhle auf Osttiroler Seite des Großvenedigers zu errichten. „Sie hatten eine gute Ausrüstung dabei und haben die Nacht gut überstanden“, heißt es von Seiten der Alpinpolizei.
Wo sie sich genau befanden, wussten die Einsatzkräfte zunächst nicht, denn die Alpinisten hatten keinen Handyempfang.
Endlich Handyempfang
Am Samstagmorgen besserte sich die Sicht, sodass das Trio auf eine Anhöhe gelangte, von wo es möglich war, einen Notruf abzusetzen. So konnten die Einsatzkräfte zu den Deutschen gelangen - sie fanden sie erschöpft, aber unverletzt etwas unterhalb des Mullwitzaderls (3244 m) beim oberen Einstieg zum Rainerkees. Die Bergretter - inzwischen standen auch jene aus Matrei im Einsatz - brachten die zwei Männer und die Frau in der Folge am frühen Vormittag terrestrisch sicher zur Johannishütte (2116 m), denn der Heli kam wegen der Wetterverhältnisse nicht weit genug hinauf.
Von der Johannishütte flog sie dann der Notarzthubschrauber Martin 4 ins Tal nach Prägraten. Die Bergretter und Alpinpolizisten standen insgesamt mehr als 12 Stunden bei schwierigsten Verhältnissen - Dunkelheit, Nebel, Neuschnee - im Einsatz.
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