Von der Möbelstraße im Eugendorf bis zum Skigebietsparkplatz im Lungau: Die „Krone“ wollte von den Salzburgern hören, wie es Stunden vor Abgabe der Stimmzettel um ihre Stimmung und Wahleinstellung bestellt war.
Fast-Food-Restaurant, Einkaufszentrum, Café, Discounter, Skigebietsparkplatz und Heimwerkerparadies: Die „Krone“ fühlte am Tag vor der Stimmzettelabgabe Salzburgern auf den Wahlzahn. Der verursacht bei so manchem Schmerzen - aber: Die große Mehrheit der 20 befragten Personen gab an, vom demokratischen Wahlrecht Gebrauch machen zu wollen.
Ich bin unzufrieden, es werden so viele Versprechen der Politiker nicht eingehalten. Ich bin trotzdem sicher kein Protestwähler.
Salvatore, Angestellter, Saalfelden, Pinzgau
Bild: Hölzl Roland
„Wählen ist eine Pflicht. Auch, wenn man skeptisch ist und vielleicht niemanden auf der Liste findet, der einem sympathisch ist. Aber man kann mit jeder Stimme ein Zeichen setzen, mit ihr auch Protest einlegen. Es ist daher wichtig, dass man wählen geht“, lautet die Einschätzung und Aufforderung von Lisa aus Elixhausen.
Die Politiker sollen viel stärker an einem Strang ziehen, man kennt sich ja nicht aus. Ich wünsche mir mehr Einsatz für Kinder und Tiere.
Claudia, Angestellte, Eugendorf, Flachgau
Bild: Tschepp Markus
Viele Salzburger sagen trotz Urnengangs jedoch, mit der Politik nicht einverstanden zu sein. Zwar mehr auf Landes- und Bundesebene. Aber auch das beeinflusse die Wahlentscheidung, wenn es um den eigenen Ortschef geht. „Ich weiß zwar, dass wir diesmal den Bürgermeister bestimmen“, erklärt Sebastian aus Annaberg, „aber ich kann einfach nicht zuschauen und jene Partei wählen, die auf Regierungsebene in mehrere Skandale verwickelt ist.“
Die Politik hat mein Vertrauen seit Corona total verspielt. Ich wähle nicht, es bringt nichts. Die Mieten sind kaum noch leistbar.
Stefan, Angestellter, Hallein, Flachgau
Bild: Tschepp Markus
Eine Art Politikverdrossenheit ist auch bei Alfred aus Saalfelden zu vernehmen: „Da lässt ein Bürgermeister auf Gedeih und Verderb Wohnungen bauen, damit die Stadt wächst und somit sein Gehalt steigt. Gut, aber dann kann man doch nicht vollkommen auf den Verkehr vergessen – der nimmt jeden Tag zu!“
Österreich hat einen Einfluss in der Welt. Ich gehe auf jeden Fall wählen. Wir tragen mit der Wahl bei, die Welt besser zu machen.
Armina, Henndorf, Flachgau
Bild: Tschepp Markus
Anja, ebenfalls eine Pinzgauerin, stoßen große Investitionen in den Sport auf: „Überall gibt es Probleme mit der Pflege. Corona hat das doch eindeutig gezeigt. Da passiert gar nichts bei uns, aber Sportstätten werden sehr wohl gebaut, weil sie so populär sind.“
Ich habe schon fast alle Parteien einmal gewählt. Die ewigen Streiterein sind nicht tragbar. Ich will auch nichts verändern, ich lebe gut.
Herbert, Pensionist Michaelbeuern, Flachgau
Bild: Tschepp Markus
Wahlstolz und Ärger im Land der Suderanten
Ingrid aus Sankt Michael ärgert, dass es in „der großen Politik ein viel zu starken Gegen- anstatt Miteinander gibt. Ich finde, wir schätzen es viel zu wenig, wie gut es uns geht.“ Das denkt sich auch Franz, ein Pensionist aus Oberösterreich, der dem Gespräch mit einem Flachgauer gelauscht hat und sich zu Wort meldet: „Bitte, hören wir doch auf – es ist alles nicht so schlimm. Wir sind eben ein typisches Land von Suderanten!“
Michael, ein Stadt-Salzburger, pflichtet ihm bei. „Wir sollten wirklich stolz sein, wählen zu dürfen. Man braucht doch nur ein bisschen über die Grenzen auf andere Länder zu schauen. Heutzutage weiß man nicht, wie lange man überhaupt noch das Recht hat zu wählen oder es echte freie Wahlen gibt.“
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