Paukenschlag in der Westliga! Ernst Lottermoser legt sein Amt als Trainer des TSV St. Johann zurück. Was hinter der Entscheidung steht und wie es für den 56-jährigen Langzeit-Coach weitergeht.
Kaum etwas ist im Salzburger Fußball-Unterhaus derart miteinander verbunden wie Regionalligist St. Johann und Trainer Ernst Lottermoser. Seit acht Jahren ist der Pongauer der Leitwolf im Rudel und damit der längstdienende aktive Trainer im Bundesland. Doch mit Saisonende gehen beide getrennte Wege. „Ich fühle mich einfach leer und habe die Kraft nicht mehr“, sagt der 56-Jährige im Gespräch mit der „Krone“.
Die Entscheidung sei schon länger gereift. Letztendlich stand sie in der Vorbereitung auf das Westliga-Frühjahr (Start am 15. März) endgültig fest. Mittlerweile sei das Trainer-Dasein zu einem Ganzjahresbetrieb geworden, Zeit für Erholung gebe es kaum mehr. „Wenn man da nicht die volle Leistung bringen kann, geht es nicht mehr.“ Zudem nehmen die Herausforderungen und Ungewissheiten (Reformen u.ä.) immer mehr zu. Lottermoser will sich die guten Zeiten in Erinnerung behalten.
Von diesen gab es reichlich. „Es war brutal schön, geil“, schwärmt die Trainer-Legende. Der sportliche Höhepunkt wurde mit dem Landesmeistertitel 2021/22 erreicht. Dazu kommen viele weitere Erfahrungen. „Man ist an den Spielern so nah dran, man bekommt da so viel mit. Da wird man fast eine Art Vaterfigur.“ Zumal er viele seiner Kicker noch aus deren frühen Jugendtagen kennt. „Das ist eine geile Truppe, die es so sonst nirgends gibt.“
Letztes gemeinsames Ziel
Diese Rolle als Vater der Mannschaft will er bis zum Ende gerne einnehmen. Ehe die Erfolgs-Ära zu Ende geht, möchten sich die St. Johanner noch den Klassenerhalt in der Westliga sichern. Dann wird sich Lottermoser ganz aus dem Verein, wo er auch mit Präsident Sepp Klingler („Er ist ein Freund von mir geworden“), verabschieden. Und nirgendwo anders eine neue Ära starten. Denn nichts soll so untrennbar verbunden gewesen sein wie Lottermoser und der TSV.
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