Sehr reale Gefahr
2022 stand Kreml kurz vor Atomschlag auf Ukraine
Ende 2022 ist Russland offenbar kurz davor gestanden, Atomwaffen gegen die Ukraine einzusetzen. Wie US-Medien enthüllen, bereiteten sich die USA bereits „strikt“ auf diese Möglichkeit vor. Keine hypothetische Gefahr: Abgefangene, streng vertrauliche Kommunikation gab Anlass zur Sorge.
Im Herbst 2022 war Russland im Konflikt mit der Ukraine in die Enge getrieben: Die Ukraine konnte bei ihrer Gegenoffensive in der Ostukraine große Gebietsgewinne verzeichnen. Moskaus größte Kriegsbeute - das besetzte Cherson - drohte, von der Ukraine wieder zurückerobert zu werden. Das Blatt schien sich gewendet zu haben: Anlass genug für den Kreml, um den Einsatz von Atomwaffen zu erwägen.
Biden warnte vor erstem Einsatz einer Atomwaffe seit 1945
Die „New York Times“ berichtete, dass abgefangene, streng vertrauliche Kommunikation darauf hindeutete, dass Moskau ernsthaft mit dem Gedanken spielte, die Drohungen eines Nuklearschlages zu dieser Zeit in einen tatsächlichen Plan umsetzen. Im Oktober 2022 stimmte sogar der US-Präsident Joe Biden Parteikollegen auf diese Möglichkeit ein - es sei das erste Mal seit der Kubakrise gewesen, dass ein nuklearer Angriff gedroht hätte, wenn die Lage gleich geblieben wäre. Biden hätte konkret vom ersten Einsatz einer Atomwaffe seit Hiroshima und Nagasaki gesprochen. Die japanischen Städte wurden 1945 von den USA angegriffen.
Für Gegenmaßnahme waren konventionelle Waffen im Gespräch
Arbeitsgruppen der Regierung hätten schon über eine mögliche Antwort auf diese Möglichkeit beraten. Eine Gegenmaßnahme hätte nicht mit Atomwaffen sein müssen, man sei jedoch überzeugt gewesen, dass eine drastische Reaktion nötig gewesen sei - wie ein direkter Schlag auf die russische Atomwaffeneinheit mit konventionellen Waffen.
US-Beamter: Risiko „war nicht nur hypothetisch“
„Das ist es, was uns der Konflikt vor Augen geführt hat. Ich denke, es ist unser Recht, uns rigoros vorzubereiten und alles zu tun, um das zu vermeiden“, erklärte ein hochrangiger US-Beamter CNN zufolge. Das Risiko „war nicht nur hypothetisch, sondern beruhte auch auf einigen Informationen, die wir gesammelt hatten“, so ein zweiter Regierungsbeamter, der weiters ausführt: „Wir mussten so planen, dass wir für den Fall, dass dieses nicht mehr undenkbare Ereignis tatsächlich eintreten sollte, in der bestmöglichen Position waren.“
Zu dieser Zeit verbreitete Russland die Propaganda, dass die Ukraine angeblich eine „schmutzigen Bombe“ besitze. Diese Darstellung könnte genutzt worden sein, um einen russischen Atomschlag zu rechtfertigen, vermuteten US-Beamte. Das Risiko eines Einsatzes von nuklearen Waffen durch Russland sei keinesfalls gebannt: „Es ist durchaus möglich, dass wir in den kommenden Monaten erneut mit dieser steigenden Gefahr konfrontiert werden“, berichteten Quellen aus der US-Regierung.
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