VSV hat Kraft getankt

Der KAC hat keine Lust mehr aufs „Ländle“

Steven Strong will noch eine Fahrt ins „Ländle“ vermeiden.

(Bild: F. Pessentheiner)

Der KAC will am heutigen Montag in Vorarlberg schon den ersten Matchpuck verwerten, baut dafür auf ein gutes Omen. Denn 4:1 ist für die Klagenfurter fast ein Standard-Ergebnis, wenn man eine Play-off-Serie gewinnt. Für den VSV heißt‘s indes ein weiteres Mal „siegen oder fliegen“! Dafür braucht‘s den ersten Villacher Sieg in dieser Saison auf Bozener Eis.

Matchpuck in der heimischen Arena für die Rotjacken! Der Stand von 3:1 ist dabei ein ausgezeichnetes Omen. Denn 15 Mal führte der KAC in den Play-offs mit diesem Stand – noch nie ging die Serie dann noch verloren. Gleich 14 Mal gelang dann der Aufstieg sogar gleich in Spiel fünf. „Klar ist es der Plan, die Serie sofort zu beenden. Aber der vierte Sieg ist der härteste, Vorarlberg hat nichts zu verlieren“, sagt Verteidiger Steven Strong. 

Wir kommen aus Vorarlberg immer so spät heim, da leidet die Regeneration.

Steven STRONG, KAC-Crack

Dazu könnte man sich mit dem Sieg eine weitere kräftezehrende Busfahrt (sieben Stunden pro Richtung) ins „Ländle“ sparen: „Wir kommen dann immer um fünf Uhr in der Früh heim, da leidet die Regeneration – das muss nicht noch einmal sein.“

Kapitän Thomas Hundertpfund (re.) will heute mit seinen Rotjacken gegen Vorarlberg den Sack zumachen.

(Bild: f. pessentheiner)

Unterzahl ist grandios
Der 31-Jährige und seine Kollegen überzeugen derzeit vor allem mit ihrer Defensivarbeit. Bis zum 1:1 in Vorarlberg war man (auch dank zwei Shutouts davor!) 164:03 Minuten ohne Gegentor. Das ist sogar ein neuer Klubrekord in den Play-offs – und der Schlüssel zum Erfolg. Strong: „Eine gute Defensive gewinnt Meisterschaften, das ist unser Fokus. Wir sind aktuell echt stabil, haben ja auch das Vorarlberger Powerplay im Griff.“ Stimmt! Da gab’s in 21 über 21 Minuten noch kein einziges Gegentor.

Auch persönlich läuft’s für Strong richtig gut. In der Plus/Minus-Statistik der Liga ist er mit +39 die Nummer eins der Liga: „Ich war noch nie Erster in einer Statistik, klar ist das eine Ehre. Das liegt auch an den wenigen Gegentoren Aber wichtiger ist mir der Erfolg mit den Jungs – dafür werde ich alles reinwerfen!“

Erster Sieg auf Bozener Eis muss her
Der VSV muss im fünften Viertelfinal-Match die Serie zurück nach Villach holen. Um auf 2:3 zu verkürzen, muss aber der erste Saison-Auswärtssieg in Bozen her. Bisher gingen alle vier Duelle an die Italiener, die vier Heimspiele in Folge nicht verloren haben. „Das wird eine ganz andere Partie als beim 6:1-Sieg in Villach–wir erwarten ein echt hartes Match, sie können daheim von überall treffen“, warnt Trainer Marcel Rodman.

(Bild: GEPA pictures)

Tomazevic rechtfertigte Einsatz mit Top-Leistung
Fix ist: Es braucht wieder eine solide Defensive wie zuletzt in Villach–wo Rodman bewusst auf Abwehr-Ass Wall als achten Legionär setzte und Tyler Steenbergen zusehen ließ. Und zum Glück nicht Blaz Tomazevic, der seine Rückkehr ins Team mit einem Hattrick rechtfertigte. „Ich habe lange auf meine Chance gewartet, im Training immer alles gegeben–das war jetzt ein guter Zeitpunkt, um wieder zu treffen“, sagt Tomazevic. „Wir haben so ein Ergebnis mental gebraucht, sind als Team zusammengerückt.“

Ich habe lange auf meine Chance gewartet. Es war ein guter Zeitpunkt, um wieder zu treffen.

Blaz TOMAZEVIC, VSV-Stürmer

Erst wenige Stunden vorm Spiel reist der VSV nach einem freien Tag an, das Line-up wird nicht verändert. Villach spielt also wohl mit drei Linien–die Jungen sind also wieder gefordert. „Wir müssen die Energie und Leidenschaft mit nach Bozen nehmen“, sagt Rodman, der vor 14 Jahren mit den Capitals ja gegen Linz nach 3:0-Führung eine Serie noch verlor.

Rodman weiß, wie Bozen sich fühlt
„Der letzte Sieg ist immer der schwierigste – mit diesem Wissen fahren wir nach Bozen. Sie wollen nicht noch einmal nach Villach kommen“, so Rodman, der auch dem Team von seiner Erfahrung erzählt hat. „Damit sie sehen, dass alles möglich ist. Wenn die Serie jetzt noch einmal zu uns nachhause kommt, kann Bozen nur verlieren!“