Fukushima-Jahrestag

Drohnen-Video zeigt das Innere der Reaktorruine

Ausland
11.03.2024 11:50

Dreizehn Jahre nach dem Super-GAU im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi - am Montag jährte sich die Katastrophe - arbeitet die Betreiberfirma TEPCO noch immer daran, die dabei geschmolzenen Brennstäbe zu bergen. Um sich einen Überblick zu verschaffen, hat man dazu kürzlich eine Drohne in die Reaktorruine geschickt (siehe Video oben).

Erst kürzlich ist es gelungen mit einer handtellergroßen Minidrohne in einen der beschädigten Reaktorblöcke des havarierten AKW. Die dabei gemachten Aufnahmen (siehe Video oben) sollen helfen, die Brennstoffreste, die man bergen will, zu untersuchen.

Laut Angaben der Nachrichtenagentur AP gibt es vier bauartgleiche Drohnen, die rund handtellergroß sind und nur jeweils 185 Gramm wiegen. Sie sollen besonders wendig sein, aber beim Flug kaum Staub aufwirbeln. Ausgestattet sind sie mit einer hochauflösenden Kamera, die Livebilder in das Einsatzzentrum von TEPCO funken.

Die mit der Mini-Drohne gemachten Aufnahmen sollen helfen, die radioaktiven Brennstoffreste, die man bergen will, zu untersuchen. (Bild: kameraOne (Screenshot))
Die mit der Mini-Drohne gemachten Aufnahmen sollen helfen, die radioaktiven Brennstoffreste, die man bergen will, zu untersuchen.

Zur Erinnerung: Ein starkes Erdbeben und ein dadurch ausgelöster Tsunami führten 2011 im ungenügend gesicherten AKW Fukushima zur Explosion von vier Reaktoren, in drei von diesen kam es in der Folge zu Kernschmelzen, rund 880 Tonnen Brennstäbe schmolzen durch Reaktordruckbehälter und erstarrte in hochradioaktiven Klumpen. Die eigentlichen Aufräumarbeiten haben bis heute nicht begonnen …

Was ist ein Super-GAU?

Als Super-GAU bezeichnet man einen Unfall, der über den schlimmsten Störfall (größter anzunehmender Unfall, abgekürzt GAU), für den ein AKW ausgelegt wurde, hinausgeht. Dabei tritt radioaktive Strahlung tritt aus und es kommt zu einer Kontamination der Umwelt. Der Wortteil „Super“ entspricht der lateinischen Wortbedeutung „über ... hinaus“.

Täglich 100.000 Liter radioaktiv verseuchtes Wasser
Zur Kühlung der Kernschmelze entstehen im AKW Fukushima Tag für Tag rund 100.000 Liter radioaktiv verstrahltes Wasser. Seit dem Vorjahr ist es der Betreiberfirma TEPCO erlaubt, das mit Tritium (ein radioaktives Isotop von Wasserstoff, Anm.) verseuchte Wasser ins Meer zu leiten. Dies geschieht gegen den Protest von Umweltschützern auf der ganzen Welt.

Super-GAU verursacht horrende Folgekosten
Die japanische Regierung beziffert die Kosten für den Reaktorunfall mit 223 Milliarden US-Dollar (213 Mrd. Euro). Allerdings gibt es andere Berechnungen, etwa jene des Japan Center for Economic Research, das von Kosten in der Höhe zwischen 500 und 600 Milliarden Dollar (457 bzw. 548 Mrd. Euro) ausgeht. Es gibt auch unabhängige Schätzungen, die sogar von Folgekosten von mehr als 719 Millionen Dollar (657 Mrd. Euro) sprechen.

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