Lokführerstreik
Deutsche Bahn zieht wieder vor Gericht
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat für Dienstag kurzfristig einen Streik im Fernverkehr angekündigt. Das will die Deutsche Bahn nicht hinnehmen und hat einen Eilantrag auf einstweilige Verfügung beim Arbeitsgericht Frankfurt eingereicht. Damit hatte sie allerdings bereits im Jänner keinen Erfolg.
Der Ausstand sei unverhältnismäßig, der Vorlauf von nur 22 Stunden „eine blanke Zumutung“, begründete die Bahn am Montag. „Wir halten diese Wellenstreiks für unverhältnismäßig. Sie gefährden die Versorgung im Land“, sagte Personalvorstand Martin Seiler. „Wir tun alles im Sinne unserer Kunden, um diesen Streik noch zu verhindern.“ Das Gericht will über den Eilantrag noch ab 16.30 Uhr verhandeln.
Notfahrplan erstellt
Dennoch hat sich die Bahn mit einem Notfahrplan bereits entsprechend darauf vorbereitet (siehe Video oben). Das Angebot sei über die Onlineplattformen des Konzerns abrufbar, teilte das Unternehmen mit. „Das Grundangebot für den Regional- und S-Bahn-Verkehr wird schrittweise ergänzt.“ In welchem Umfang die Fernzüge fahren, war zunächst nicht bekannt. Bei den vergangenen GDL-Streiks bot die Deutsche Bahn rund ein Fünftel des sonst üblichen Fernverkehrs an.
ÖBB empfehlen, Reisen zu verschieben
Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) empfehlen allen Reisenden, nicht notwendige Fahrten nach Deutschland zu verschieben beziehungsweise alternative Reisemöglichkeiten zu wählen. Die Zugbindung für Tickets von und nach Deutschland gelte als aufgehoben. Tickets, die bis inklusive 10. März gekauft wurden, können bei Nichtantritt storniert und rückerstattet werden. Nightjet-Tickets von und nach Deutschland können auch tagsüber genutzt werden. Alle Fahrkarten sind bis einschließlich 19. März gültig.
Hier sehen Sie den Tweet von der Westbahn.
Westbahn nicht betroffen
Die Westbahn teilte mit, dass ihre Züge nicht von den Einschränkungen betroffen seien. „Die Züge nach München, Rosenheim sowie über das Deutsche Eck nach Vorarlberg werden fahren“, heißt es in der Aussendung.
Wie berichtet, hatte die GDL am Sonntagabend zum sechsten Arbeitskampf im laufenden Tarifkonflikt aufgerufen. Der Streik beginnt im Personenverkehr am Dienstag um 2 Uhr und dauert 24 Stunden, im Güterverkehr soll der Streik bereits am Montag um 18 Uhr beginnen.
Erst am Freitagmittag endete der jüngste Streik der Lokführergewerkschaft. Die GDL fordert unter anderem eine Reduktion der Arbeitszeit von 38 auf 25 Wochenstunden für Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich und eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie. Die Bahn bietet bereits 36 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich an.
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