Wenn Reiseträume ins Wasser fallen: Knapp 30 Kreuzfahrten brachten den Südsteirer Daniel S. bisher in einige Weltmeere. Als er sich angeblich einmal zu oft über Mängel und schlechte Behandlung an Bord beschwerte, belegte ihn die Reederei Aida kurzerhand mit einem Kontakt- und Reiseverbot.
Daniel S. ist ein redseliger Mensch. Und äußerst freundlich. Doch was dem Südsteirer nun passiert ist, verschlägt sogar ihm die Sprache. Seit vielen Jahren bucht S. aufgrund einer Krankheit am liebsten Kreuzfahrten: „Das ist für mich eine Möglichkeit, herauszukommen aus dem Alltag. Und ich liebe die salzige Meeresluft.“ Die Qualität auf den Schiffen habe in den letzten Jahren aber abgenommen, schildert er im Gespräch mit der „Krone“.
Spülmittel statt Wasser, ausgebissener Zahn
So kam es zu mehreren unglücklichen Zwischenfällen und unerfreulichen Vorkommnissen. Im Dezember 2023 etwa wurde ihm ein Bordguthaben versprochen, das er aber erst erhielt, als das Schiff schon im Zielhafen lag. Womit es wertlos war. An einem verunreinigten Brot biss er sich einen Zahn aus. Weitaus schlimmer: Bei einem anderen Aufenthalt wurde Daniel S. falsch behandelt. Statt destilliertem Wasser wurde ihm Spülmittel verabreicht. Gründe, sich zu beschweren, gab es also genug.
„Ich hab doch nix angestellt“
Als der Südsteirer im Jänner seine für Mitte März geplante Reise auf die Kanaren und die dazugehörigen Flüge gebucht hatte, kam das böse Erwachen. Aida belegte S. mit einem Hausverbot. Einen Tag später wurde ihm sogar jegliche Kontaktaufnahme verboten. „Ich hab doch nix angestellt“, beschwert sich S., auch über seinen Anwalt Manuel Novak, zu Recht. Immerhin: Aufforderungen des Juristen führten dazu, dass Aida wenige Tage vor Antritt der ursprünglichen Reise zusagte, die Kosten rückzuerstatten.
Auf anspruchsvolle Kunden und ihre Wünsche und Beschwerden reagiert man hier einfach mit einem Hausverbot.
Rechtsanwalt Mag. Manuel Novak
Steirer weiterhin offen für Dialog
Daniel S. geht das jedoch nicht weit genug. Immerhin habe er fix mit dem Urlaub geplant, sitze jetzt jedoch statt auf den Kanaren zu Hause. Warum man bei Aida nicht mehr mit ihm sprechen möchte, versteht er jedenfalls nicht. „Ich bin noch immer offen für den Dialog. Doch mehr als die Hand reichen kann ich nicht“, meint S. traurig.
Auf eine Anfrage der „Krone“ reagierte man bei der Reederei nur mit einem Verweis auf den Datenschutz.
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